Dienstag, den 3. November 2009 von: Armin A. Alexander
Der folgende kurze Text ist ebenfalls aus »Adalberts Erbe«. Zoí« ist vorübergehend zu Malte ins Haus gezogen. Das strahlende Frühlingswetter und seine Verliebheit in Zoí« lassen Malte Vergleiche mit Adam und Eva im Paradies anstellen, bei dem weder Adam noch Eva und schon gar nicht das Paradies gut wegkommen.
Die sonnendurchfluteten Frühlingstage waren zurückgekehrt. Der üppig gefallene Regen hatten der Flora in Maltes Garten einen beinahe explosionsartigen Wachstumschub beschert. Von den mühevollen Arbeiten, die er mit Florian gemeinsam darin geleistet hatte, war so gut wie nichts mehr zu sehen, was Malte aber nicht sonderlich störte, auch daß der Rasen einen Schnitt gut vertragen könnte, nahm er mit einem gleichgültigen Achselzucken hin. Die neue Blütenpracht gefiel ihm im Gegenteil ausnehmend gut und erinnerte ihn einmal mehr an die glücklichen Kindertage, die er hier verbracht hatte. Zoí« Gegenwart verhinderte, daß er dabei in eine melancholische Stimmung verfiel. Es gelang ihm, sich ungetrübt am Wachstum, den üppigen Blüten, den süßlich herben Aromen, die den Garten erfüllten zu erfreuen. Er fühlte sich inmitten diesen Blütenmeeres besser als Adam mit seiner Eva im Paradies, denn erstens gehörte ihm dieses kleine Paradies, zweitens konnte er so viele Äpfel von den Bäumen naschen wie er wollte ohne andere Folgen als Völle und Blähungen befürchten zu müssen – daß noch gar nicht die Jahreszeit für Äpfel war, übersah er dabei geflissentlich obwohl tatsächlich ein alter Apfelbaum, der im Herbst reichlich Früchte trug, hinten im Garten neben einem Pflaumenbaum wuchs. (mehr …)