Kategorie-Archiv »Erotisches«

Kurzes #64 – Die Belohnung

Die Fortsetzung von »bloß gestellt«, »Ein »blinde date« im Wortsinn« und »Der unbekannte nächtliche Anrufer«

 

»Auch diese Prüfung hast du bestanden«, sagte sie voll Zufriedenheit und hörbarem Stolz über das Erreichte. Ja, sie konnte Stolz auf sich sein, er konnte sich nicht erinnern, jemals soweit einer Frau entgegengekommen zu sein und wollte nichts sehnlicher, als ihr noch weiter zu folgen. Für ihn war es seit langem das schönste Lob, das er erhalten hatte. Er wuchs um mindestens drei Zentimeter.

»Weil ich unerwartet für einige Tage verreisen muß, muß ich das geplante nächste Treffen verschieben«, ein unangenehmer schmerzhafter Stich durchfuhr ihn, sollte er sie für länger nicht sehen? Konnte SIE ihm das zumuten? »Heute in genau einer Woche findest du dich wieder am bekannten Ort ein. Du bringst das Tuch mit. Du setzt dich wieder nackt auf den Stuhl. Das Tuch legst du auf den Tisch ab. Ich werde es wieder benötigen. Und damit du etwas hast, auf das du dich freuen kannst; dich erwartet eine kleine Belohnung für deine Folgsamkeit.«

Diese Woche wurde für in die längste, an die er sich erinnern konnte. War es nur die Aussicht auf eine ›Belohnung‹ oder weil er es generell nicht erwarten konnte, SIE wiederzusehen? Aber war das eine nicht untrennbar mit dem anderen verknüpft? Seine Gedanken waren fast immer bei IHR.

Es war zum Ritual geworden, daß er den zeitlichen Ablauf des ersten Treffens fast minutiös wiederholte; auf der Bank sitzen, obwohl es ein trüber, regnerischer Tag war; dieses unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden, das sich immer zu unterschiedlichen Zeiten einstellte, mal saß er kaum auf der Bank, ein anderes Mal war er kurz davor seine Runde zu machen. Demnach konnte es nicht wirklich Einbildung sein. Seine Runde durch den Park machen; das Hotel betreten; den Schlüssel in Empfang nehmen; die Treppe hinaufgehen. Vor dem Aufschließen den Gang zu beiden Seiten hinunterschauen, zögernd eintreten; den Schlüssel von innen ins Schloß stecken. Beim Anblick des verdunkelten Zimmers ersetzte ein Gefühl von Vertrautheit seine Nervosität. (mehr …)

Kurzes #63 – »bloß gestellt«

Die Fortsetzung von »Ein »blinde date« im Wortsinn« und »Der unbekannte nächtliche Anrufer«

 

Am Abend hätte es Simon viel mehr überrascht, hätte das Telefon nicht pünktlich um Mitternacht geläutet.

»Ich muß dich loben«, erscholl die vertraute Stimme ohne Gruß, »obwohl ich nichts anderes von dir erwartet habe, als daß du soviel Disziplin besitzt, meinen Anweisungen bedingungslos Folge zu leisten.«

»Und wenn ich nicht so diszipliniert gewesen wäre«, fragte er und versuchte den Kloß im Hals, der sich einstellte, weil er die Antwort schon vor der Frage kannte, sie nicht hören zu lassen.

»Ich bin überzeugt, daß du die Antwort bereits weißt«, entgegnete sie und er glaubte zu sehen, wie ein diabolisches Lächeln ihre Lippen umspielte.

»Naja, es gibt auch nur eine mögliche Antwort«, versuchte er nonchalant zu klingen, war sich aber sicher, daß ihm das nur unzureichend gelang.

»Darum sehe ich deine Frage auch als rein rhetorische an. Wie gesagt, ich war mir ziemlich sicher, daß du nicht den Versuch machen würdest, dich umzudrehen. Ich kenne dich mittlerweile besser als du dir vorstellen kannst.«

»Klar, wir haben in der letzten Zeit ja häufig miteinander gesprochen«, meinte er leger.

Ihr tiefes unverhohlenes Auflachen irritierte ihn. (mehr …)

Kurzes #62 – Ein »blinde date« im Wortsinn

Der folgende Text ist die Fortsetzung von »Der unbekannte nächtliche Anrufer«

 

Weil Simon an den beiden darauffolgenden Abenden keinen weiteren Anruf von der Unbekannten erhielt, festigte es in ihm die Überzeugung, daß es ein einmaliges Gespräch gewesen war. Doch am nächsten Abend läutete das Telefon Punkt Mitternacht, so wie beim ersten Mal. Er schrak heftig zusammen. Schon vor dem Abheben war ihm klar, daß SIE es war.

»Ja?« meldete er mit leicht unsicherer Stimme.

»Hast du meinen Anruf erwartet«, es war eine Feststellung und keine Frage. Es war der gleiche ruhige, scheinbar aus leichter Entfernung kommende Tonfall wie beim ersten Mal.

»Ja«, antwortete er ohne nachzudenken, was ihm erst bewußt machte, daß er nie an ihrem erneuten Anruf gezweifelt hatte.

»Was anderes hätte mich auch gewundert«, fuhr sie ohne eine Spur von Selbstgefälligkeit fort.

»Du – Du hast eine wundervolle Stimme«, platzte er heraus.

Das Kompliment geschah aus einem inneren Zwang heraus. Er mußte ihr einfach sagen, wie nachhaltig ihn ihre Stimme beeindruckt hatte.

Ein warmes, herzliches, ja beinahe zärtliches Lachen folgte als Antwort. (mehr …)

Kurzes #61 – Der unbekannte nächtliche Anrufer

Das reizvolle Hell-Dunkelmuster, das das durch das Laub der großen Buche gebrochene Sonnenlicht auf den gepflegten Kiesweg warf und das durch den leichten Frühlingswind, der das Laub leise rauschen ließ, einer fortwährenden Änderung unterworfen war, entging Simons Aufmerksamkeit, obwohl er seit mehr als einer viertel Stunde wie gebannt darauf blickte.

Wie üblich zu früh, hätte er allein und entspannt auf dieser Bank sitzend, die vereinbarte Stunde abwarten und sich der Ruhe und der Schönheit dieses Parks, des bilderbuchhaften Frühlingswetters an diesem frühen Nachmittag erfreuen können, aber er saß, innerlich aufgewühlt, auf der Kante, wie ein Pennäler, der vor dem Direktorzimmer auf den mehr oder weniger verdienten Rüffel wartet.

Du bist ein Mann von vierzig Jahren, stehst sozusagen mitten im Leben, hast schon eine Menge Höhen und Tiefen erlebt und doch gebärdest dich wie ein pubertierender Jüngling vor seinem ersten Rendezvous.

Er schüttelte über sein Verhalten den Kopf. Was aber nichts an seiner inneren Unruhe änderte. Andererseits war seine augenblickliche Lage auch nicht gerade alltäglich. Ein blind date ist an sich nichts Ungewöhnliches und sich dazu in einem kleineren Hotel zu treffen, das in einem relativ ruhigen aber dennoch einigermaßen zentral gelegenen Stadtteil lag, ist ebensowenig etwas, über das man sich großartig Gedanken machen müßte. Doch war einem von seinem date außer einer Stimme am Telefon nicht einmal der Name bekannt, konnte das durchaus Anlaß zur Nervosität geben. Bis vor gut einem Monat hätte er sich absolut nicht verstellen, jemals in einem solch aufgewühlten Zustand zu geraten. (mehr …)

Kurzes #60 – Kaffee und Kuchen einmal anders

Am nächsten Morgen war Bernharda bereits vor ihm in der Villa.

»Guten Morgen, Meinald. Ich darf Sie doch Meinald nennen«, es war eindeutig eine Feststellung und keine Frage.

Er nickte lediglich als Antwort. Er spürte, daß es ihm schwerfallen würde, dieser Frau etwas abzuschlagen. Er hatte noch keinen Vorgesetzten gehabt, der eine derart aus sich selbst heraus entstehende Autorität ausgestrahlt hatte wie sie. Fast ein wenig verstohlen nahm er wahr, daß sie einen schwarzen Lederrock zu einer weißen Bluse aus einem leicht durchsichtigen Stoff und erneut keinen BH darunter trug.

Er sah sie stets in Bekleidung aus beinahe stoffweichem Glattleder, meist Röcke mit farblich passenden taillierten Jacken, hin und wieder auch Hosen, die sich wie eine zweite Haut um ihren Körper schmiegten, hochhackiges Schuhwerk, häufiger Stiefel als Schuhe und meist Blusen als zarten, teilweise halb transparenten Stoffen, die nur wenig den Blicken verbargen, manchmal auch Oberteile aus Leder und stets weiche Lederhandschuhe. Er konnte sich nicht helfen, aber mit der Zeit schienen die Stoffe ihrer Bluse immer transparenter zu werden. Gut, sie besaß eine ausgeprägte exhibitionistische Ader, das war bei derart selbstbewußten Frauen nicht wirklich ungewöhnlich. (mehr …)

Über die Schönheit »dicker« Frauen

Dieser Essay behandelt weniger vermeintliche und tatsächliche gesundheitliche Risiken von Übergewicht, sondern beschäftigt sich in erster Linie mit den ästhetischen und gesellschaftlichen Dimensionen eines weiblichen Schönheitsideals. Da bei Männern erst in neuer Zeit Dicksein als »unschön« angesehen wird, und das bei weitem nicht in dem Maße wie bei Frauen, werden diese hier außen vor gelassen.

 

»Dick« ist ein Adjektiv, das als Attribut für die Beschreibung von – menschlichen – Körpern eindeutig negativ besetzt ist. Es wird mit Faulheit, Gefräßigkeit, Plumpheit, Schwerfälligkeit auch in geistiger Hinsicht, mangelnder Selbstdisziplin nicht nur bezüglich der Ernährungsgewohnheiten gleichgesetzt, sogar ein per se sozial, wirtschaftlich niedriger Status mit entsprechend niedrigem Bildungsstandard wird damit unterstellt, im besten Fall noch Krankheit. Wer dick ist, hat sich schlecht zu fühlen. Dick in Verbindung mit dem menschlichen Körper wird somit zu einem Schimpfwort.

Darum wird hier mit Absicht das negativ konnotierte »Dick« und nicht die eher positiv und teilweise auch mit leichter Ironie besetzten Begriffe »Mollig«, vermittelt mütterliche Behaglichkeit, »Stattlich«, »Matrone« etc. verwendet. Eine Sonderstellung nimmt der Begriff »Üppig« ein, damit wird Verschwendung, Überfülle, aber auch schwüle Erotik – Wollust – assoziiert. Nur eine üppige Frau kann sich wahrhaftig wollüstig gebärden. (mehr …)

Urolagnie – die sexuelle Lust am Urin

 

Als Urolagnie – auch Urophilie – wird die sexuelle Vorliebe für den eigenen und/oder fremden Urin bezeichnet. Die sexuelle Stimulation kann durch den Geruch, den Geschmack, das Einnässen, das Anurinieren des Partners oder von ihm anuriniert zu werden, erfolgen. Im BDSM-Kontext kann Urin Mittel als ›Demütigung‹, ›Bestrafung‹ oder ›Belohnung‹ benutzt werden, wobei die ›Demütigung‹ nicht zwingend darin bestehen muß, daß der Aktive den Passiven anuriniert, ihm seinen Urin zu trinken gibt oder er sich einnässen muß, es sei auf Befehl oder er sich grundsätzlich in einer Lage befindet, in der es ihm unmöglich ist, ein WC aufzusuchen und er somit irgendwann seinen Blaseninhalt nicht mehr zurückhalten kann, sondern der Aktive kann den Passiven ebenso dazu ›zwingen‹ ihn anzuurinieren oder ihm seinen Urin zu trinken zu geben, oder ihm beides als ›Belohnung‹ gestatten. Wer sich anurinieren läßt, muß nicht zwingend in der Hierarchie unten sein.

Den britischen Sexualforscher Havelock Ellis (* 2.02.1859, –  8.07.1939) beispielsweise hat seine Neigung für Urolagnie dahin gehend beeinflußt, sich mit den sogenannten ›Perversionen‹ (heutzutage durch das freundlichere ›Paraphilie‹ ersetzt) differenzierter als seine Zeitgenossen, deren Einstellung zur Sexualität und ihren zahlreichen, überwiegend harmlosen Spielarten vornehmlich durch religiöse Überzeugungen geprägt war, auseinanderzusetzen, wie er in seiner spät erschienen Autobiographie bekannte.

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Kleine BDSM-Terminologie

 

24/7

Bezeichnung für 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Bei dieser Variante wird das vorgegebene Machtgefälle rund um die Uhr gelebt.

Vergleich: TPE, bzw Total Power Exchange.

Adult Baby (Erwachsenen Baby)

Dabei schlüpft der Passive in die Rolle des Babys und wird vom Aktiven wie ein solches umsorgt. Genossen wird nicht nur das liebevolle Umsorgtwerden, sondern z. B. auch das Einnässen in die Windeln.

Age Play

Dabei nimmt mindestens einer der Beteiligten ein Alter an, das deutlich von seinem realen abweicht, meist ein pubertäres oder gar vorpubertäres – das Schulmädchen, das Baby. Siehe auch Adult Baby (Erwachsenen Baby)

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