Warum man Texte veröffentlicht

von
Armin A. Alexander

Eine bestimmte Gruppe würde sagen, aus Eitelkeit. Aber das sind dieselben die in Blogs den Beginn vom Niedergangs des seriösen Journalismus’ sehen und für die Autoren, die ihre Bücher in Eigenregie veröffentlichen, welche sind, die so uninteressant oder so schlecht sind, daß sie bei keinem Verlag alter Schule unterkommen konnten.

Miesen Journalismus hat es schon immer gegeben und das Gebaren gewisser Gazetten des Boulevard-Journalismus zu unterbieten dürfte allein deshalb für den durchschnittlichen Blogger nahe unmöglich sein, weil er sich mit Sicherheit keine aufwendige Rechtsabteilung leisten kann, die ihn aus der Patsche reißt, in die er sich mit Wonne gesetzt hat. Uninteressant und/oder schlecht war noch nie ein zureichendes Kriterium um als Autor von einem Verlag abgelehnt zu werden. Für den wirklich großen wirtschaftlichen Erfolg scheinen sie fast Bedingung zu sein. Halt die Geschichte mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

Natürlich kann sich niemand von Eitelkeit frei sprechen. Es hat schon etwas den eigenen Namen auf einem Buchtitel zu sehen, der problemlos on- wie offline überall geordert werden kann. Aber das hat sicherlich nur eine untergeordnete Bedeutung. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt, schließlich steckt in jedem Text ob er nun fünf oder fünfhundert Seiten umfaßt eine Menge Arbeit, körperlicher wie geistiger und davon hätte man gerne etwas zurück in Form klingender Münze – schließlich verfaßt man einen Text nicht an einem flauen Sonntagnachmittag zwischen Kaffeetrinken und Abendessen – steht vor allem die Freude an der Kommunikation im Vordergrund. Man schreibt einen Text, weil man etwas sagen will. Überzeugt ist, daß dieser es Wert ist von anderen gelesen zu werden. Ich wage mal zu behaupteten, daß keinem Autor der Schritt in die Öffentlichkeit leicht fällt. Viele mögen sich diesen Schritt in der Phantasie in rosigen Farben ausmalen, aber jeder weiß auch, daß die Realität wenig mit den eigenen Wünschen gemein hat.

Was es heute einfacherer macht sind die Fortschritte in der EDV. Früher – vor zehn Jahren und länger – war die Publikation eines Buches auf Grund der technischen Gegebenheiten mit hohem finanziellen Aufwand verbunden. Im Offset-Druck muß eben eine bestimmte Anzahl Bücher gedruckt werden, damit die Kosten pro Buch in einem vertretbaren Rahmen bleiben. Und diese Bücher müssen zudem in einer bestimmten Zeit verkauft werden, um die (Druck-)Kosten rezufinanzieren, aber auch um die Lagerhaltungskosten zu minimieren. Tausend Exemplare verstaut man eben nicht mal so im Schrank. Verständlich daß dabei vieles was es eigentlich wert gewesen wäre aus Scheu vorm Risiko nicht gedruckt wurde. Durch den digitalen Offset-Druck wird das Risiko minimiert. Druckkosten entstehen nur noch, wenn wirklich ein Exemplar angefordert wird. Die Kosten für Layout und Lektor bleiben zwar, aber lassen sich viel leichter kontrollieren. Auch hier hilft die EDV Kosten sparen.

Trotz dieser angenehmen Risikominimierung, die zugleich ein Garant für Vielfältigkeit ist, bleibt das eigene Buch ein Abenteuer. Man beginnt seinen Text mit anderen Augen zu sehen. Vergleichbar mit den Gefühlen, die Eltern haben, wenn sie erkennen, daß ihr Nachwuchs flügge wird und allein in die Welt hinausgeht. Was wird sie da draußen wohl erwarten? Mit dem Moment seiner Veröffentlichung beginnt ein Text ein Leben unabhängig vom Autor. Der Text muß sich wie die erwachsenen Kinder nun allein durchs Leben schlagen. Muß sich Kritik stellen, behaupten. Aber wie das Verhalten der Kinder auf die Eltern, so fällt der Text auf seinen Autor zurück. Sorgt für Mißverständnisse ebenso wie für Klarheiten, es werden von seinen Lesern Aspekte an ihm entdeckt, an die der Autor selbst nie gedacht hätte.

Einen Vorteil den die Eigenpublikation voraus hat, ist die vollständige (künstlerische) Kontrolle die man als Autor besitzt. Das bedeutet zwar auch mehr Verantwortung aber die Chance, daß das Buch so wird, man es sich vorstellt, ist kaum zu unterschätzen. Was mit Sicherheit auch vom Leser honoriert wird, wenn er es weiß.

 

Eine Auswahl meiner Veröffentlichungen:

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