Kurzes #104 – Eine Session mit Viviane

von
Armin A. Alexander

Die Fortsetzung von: Der Einzug, Die ›Schöne Künstlerin‹, Der schöne Jüngling, Bettina, Ein Wochenende mit Bettina, Begegnung im Mondschein, Die ›Schöne Üppige‹, Viviane und Erinnerungen an Swaantje

 

Es dämmerte bereits. Er saß noch im Arbeitszimmer. Bald zwei Monate lebte Viviane bereits bei ihm. Sie war noch nicht zurück. Sie hatte zwar gesagt, daß es später werden würde und er nicht mit dem Essen auf sie warten solle, da es ein beruflicher Empfang war – sie sagte nicht geschäftlich, sondern beruflich, eine Journalistin konnte ihrer Meinung nach keinen geschäftlichen Empfang haben. Dennoch gelang es ihm nicht mehr, sich so recht auf seine Arbeit konzentrieren. Es war dunkel im Zimmer. Er hatte noch kein Licht eingeschaltet. Einzig der Monitor seines Computers erhellte den Raum mit einem eigentümlich fluoreszierenden Licht, das zwar alle Gegenstände im Raum einigermaßen erkennen ließ, aber dem ganzen ein fast gespenstisches Aussehen gab. Ein leichter Nachtwind wehte, ließ das Laub der Bäume rascheln, blähte die Gardine gelegentlich auf, irgendwo schrie ein Vogel schlaftrunken auf.

Seine Blicke schweiften zum ersten Mal seit Tagen zur ›Schönen Künstlerin‹ hinüber.

Für August war es relativ kühl des Nachts, wie auch die Tagestemperaturen mehr an Herbst als an kalendarischen Hochsommer erinnerten, dennoch hatte sie die Atelierfenster geöffnet. Sie saß in einem langärmligen camelfarbenem Lederkleid und schwarzen Stiefeln am Zeichentisch und arbeitete konzentriert mit der Feder. Leider war es ihm unmöglich zu erkennen, welche Motivik die Zeichnungen hatten.

Es war das erste Mal, daß er sie in einem Lederkleid sah, bisher hatte sie hin und wieder einen Lederrock getragen, fuhr sie fort. Sie wirkte darin anders als in Latex auf ihn, ohne daß er so recht sagen, worin sich das ›Anders‹ ausdrückte, fast war er geneigt zu behaupten, daß sie in Latex ›eins mit sich selbst‹ war, andererseits hatte er nie den Eindruck, daß sie nicht ›eins mit sich selbst‹ war. So verführerisch sie auf ihn auch in dem Lederkleid wirkte, so gefiel sie ihm in ihren Ganzanzügen aus Latex einfach besser, wohin gegen es sich für ihn bei Viviane umgekehrt verhielt, vielleicht, weil sie Latex primär aus sexuellen Gründen trug, selbst bei ihren gemeinsamen Regenspaziergängen war es nie ohne sexuelle Handlungen zwischen ihnen abgelaufen. Während bei der ›Schönen Künstlerin‹ unübersehbar das besondere Trag- und damit Wohlgefühl nicht wenig im Vordergrund stand. Viviane war es einfach unmöglich Latex zu tragen, ohne innerhalb kurzer Zeit sexuell erregt zu werden. Allerdings wußte er nicht, ob es sich bei der ›Schönen Künstlerin‹ nicht ebenso verhielt und sie, vergleichbar mit Birgit Latex auch im Alltag trug, weil sie diese andauernde sexuelle Stimulation liebte. Allerdings war Viviane keine Gummifetischistin, Leder stellte weit mehr einen Fetisch für sie dar, auch wenn sie durch das Tragen, berühren und den Geruch von Leder nicht sogleich sexuell erregt wurde, andererseits war Leder für sie ein Wohlfühlmaterial und da Fetisch auch etwas mit Wohlfühlen zu tun – und damit war er wieder bei der Frage, was denn nun ein ›richtiger‹ Fetischist ist. Was nichts daran änderte, daß ihm Viviane in Leder besser als in Latex gefiel, wenngleich ihre üppigen Formen in Latex derart betörend auf ihn wirkten, daß es ihn sexuell stark erregte und er am liebsten über sie herfallen würde. Allerdings erregte ihn alles, was auch nur im Ansatz verführerisch wirkte, an ihr sexuell stark, auch bar jeder Kleidung. Ungeschminkt, ungewaschen und in einem uralten Kartoffelsack hätte sie ihn noch sexuell stark erregt. Wobei, wenn er daran dachte, wie sie an einem heißen Sommertag so richtig schön durchgeschwitzt roch – kurz sie erregte ihn prinzipiell sexuell stark. Sie war, wie es er auch drehte und wendete, ein absolut unbrauchbarer Maßstab, was das betraf.

Die ›Schöne Künstlerin‹ saß noch immer konzentriert arbeitend am Zeichentisch.

»Warum sitzt du im Dunkeln«, riß ihn plötzlich ihre leise sanfte Stimme hinter sich aus den Gedanken.

Trotz ihrer hohen Absätze gelang es ihr, lautlos zu gehen. Kurz darauf spürte er, wie sie ihn von hinten umarmte und ihre Wange an seine legte.

»Entschuldige, daß es später geworden ist.«

Ihr warmer Atem duftete ein wenig nach Knoblauch und Wein, sie wirkte leicht angeheitert, was selten vorkam. Sie rieb die Wange kurz an seiner, ihr Haar kitzelte etwas auf seiner Haut, dann betätigte sie den Schalter der Schreibtischlampe.

Die plötzliche Helligkeit blendete ihn. Er mußte blinzeln. Die Schreibtischlampe erzeugte eine Insel hellen Lichtes im ansonsten dunklen Raum, alles außerhalb dieses Lichtkreises verlor sich langsam im scheinbar endlosen Dunkel. Die Welt hinter dem Fenster, in dem sich jetzt lediglich das Licht der Schreibtischlampe spiegelte, schien weit weg zu sein.

Viviane fuhr eigenmächtig seinen Computer herunter, wogegen er nicht protestierte.

Dann stellte sie sich leicht breitbeinig auf die schmale Stelle zwischen Schreibtisch und Fenster. Sie lächelte ihn verführerisch an. Ihr Gesicht befand sich fast schon außerhalb des Lichtkegels im Halbschatten. Sie ergriff den Saum ihres weißen ärmellosen knielangen, sich wie eine zweite Haut um ihren Körper schmiegenden Lederkleides und zog es langsam hoch. Ihre weißen, bis zu den Achseln hinaufreichenden Lederhandschuhe lagen an ihren schönen Händen derart eng an, daß sie diese nicht anziehen konnte, ohne sich zuvor die Hände einzucremen. Wahrscheinlich hatte sie die Handschuhe den ganzen Abend über getragen. Die Handflächen waren nachgedunkelt. Er schmunzelte innerlich. Er wußte schließlich, zu welchen Gelegenheiten sie diese und ähnliche Lederhandschuhe bevorzugt trug. Demnach mußte der Empfang in einer Umgebung und mit Leuten stattgefunden haben, bei denen Extravaganz Anklang fand oder selbstverständlich war, was bei ihr nicht ungewöhnlich war, schließlich betreute sie unter anderem die Moderubrik des Magazins, in gerne auch jenseits des Mainstreams berichtet wurde.

Der Saum des Lederkleides befand nun über der Kante des Schreibtisches, doch statt nackter Haut oder ihre geliebten Nylons wurden die Schäfte weißer Overknees sichtbar, deren Leder so weich war, wie das ihres Kleides. Hatte sie die Stiefel schon während des Empfangs getragen oder erst angezogen, bevor sie in sein Arbeitszimmer gekommen war, ungewöhnlich war das nicht, sie trug auch im Alltag gerne Overknees. Da er nicht zu Hause war, als sie sich umgezogen und auf den Weg gemacht hatte, wußte er es nicht.

Bei der Vorstellung, wie sie während des Geschäftsessens so inmitten von Kollegen und Kunden oder was auch immer gesessen hatte, wurde ihm auf einmal ganz schön warm. Denn so wirkte sie noch mehr wie der Prototyp einer Domina.

Immer höher wanderte der Saum. Sein Blick war darauf fixiert. Er konnte daher ihr zufriedenes Lächeln nicht sehen.

Dann schimmerten ihm feucht die etwas dunklen stets vorwitzig herausschauenden inneren Schamlippen entgegen. Erst ab diesem Punkt sah er nackte Haut. Sie hatte sich das Schamhaar bereits vor längerem dauerhaft entfernen lassen. Die Schäfte der Stiefel reichten soweit hinauf, wie es anatomisch möglich war. Je nachdem, wie sie sich bewegte, berührten die Schäfte tatsächlich ihre Scham. Sie hatte sich drei Paar Stiefel in der größtmöglichen Länge machen lassen, die beiden anderen in Schwarz und Rot.

Als er ihre Möse vollständig sehen konnte, über sich bereits ihr Bauch auf betörende Weise zu wölben begann, hörte sie damit auf, das Kleid hochzuziehen. Sie gab ihm Zeit, den Anblick ihres Geschlechts zu genießen.

»Gefällt dir deine dicke Viviane in Leder«, fragte sie mit einem leichten Beben in der Stimme.

»Ja, mir gefällt eine wunderschöne dicke Frau in Leder und hohen Stiefeln«, erwiderte mit einem leicht trockenen Gefühl in der Kehle.

»Das freut mich.«

Sie trat aus der schmalen Stelle zwischen Schreibtisch und Fenster, das Kleid weiterhin hochgeschoben. Sie bewegte sich auf eine betont lüsterne Art, die kaum etwas von der damenhaften besaß, die meist als Domse pflegte. So ging in seiner Vorstellung und auch in ihrer, eine Kokotte vor, die ihren Liebhaber heiß machen wollte. Allerdings mußte sie grundsätzlich nicht viel tun, um ihn heiß zu machen, ihre bloße Gegenwart genügte bereits.

Da seine Augen sich an das dämmrige Umgebungslicht gewöhnt hatten, sah er, daß sie sich auf verführerische Weise geschminkt und das lange Haar streng im Nacken zusammengebunden hatte, was das Kokottenhafte noch mehr unterstrich. Sie pflegte ohnehin die Überzeugung, daß eine kultivierte Frau auf eine gepflegte Nuttigkeit nie verzichten sollte.

»Um deine nicht gestellte Frage zu beantworten«, sagte sie im allgemeinen Plauderton und zog ihr Kleid wieder hinunter. »Ich war tatsächlich in den Stiefel dem Kleid und den Handschuhen beim Empfang. Die kleine Manufaktur für exklusive Lederbekleidung, über die wir manchmal schreiben, und von der ich einige meiner Ledersachen habe, hatte zu einer kleinen Modenschau geladen, die Vorstellung ihrer neuen Herbst- und Winterkollektion. Ich war nicht die einzige Journalistin in Leder. Es ist immer interessant zu sehen, wie gerade die Kolleginnen, die ansonsten im grauen Businesslook herumlaufen, auf einmal chic und extravagant aussehen können und wirken. Da kann man sich bei mancher, bei der einem das ansonsten schwerfällt, tatsächlich vorstellen, daß sie Sex hat, bei der sie ihre Geilheit ungehemmt herausläßt und auch weiß, wie man einen Schwanz richtig in den Mund nimmt, daß sie anschließend nur zu gerne schluckt, und wie viele Fetischistinnen es im Grunde doch gibt.«

Er seufzte trotz des verführerischen Anblicks, den sie ihm bot, leicht. Sie konnte ihre Sticheleien gegen vermeintliche graue Mäuse unter ihren Kolleginnen einfach nicht lassen, die zwar einem Blowjob nicht abgeneigt gegenüberstanden, sich aber weigerten zu schlucken. ›Ein Blowjob ohne Schlucken ist wie Suppe ohne Salz, beides ist nur schwer zu genießen‹, war ihre unumstößliche Devise.

»Ich habe dir nichts davon gesagt, weil ich dich überraschen wollte. Hättest du gewußt, daß ich so gekleidet den Abend verbracht habe, du hättest dich nicht in Ruhe auf deine Arbeit konzentrieren können. Außerdem wollte ich dich überraschen. Ich weiß schließlich, wie sehr dich eine schöne dicke Frau in hautengem Leder, schritthohen Stiefel und langen Handschuhen sexuell erregt. Ich habe nichts darunter an, auch keinen BH und keine Strümpfe, wie du dir vorstellen kannst und ich bin gleichfalls nicht wenig erregt.«

Sie nahm eine Gerte von kleinen Tisch vor dem Sofa, die sie beim Betreten des Zimmers dort abgelegt hatte. Sie ging einige Schritte im Raum, wobei sie die Spitze der Gerte mehrmals leicht auf die offene Fläche ihrer Linken hieb, was ihm ein wohliges Kribbeln bescherte und den Wunsch, sie möge ihn mit den Lederhandschuhen auf vielfältige Weise berühren.

»Du kniest dich jetzt vor mich hin und leckst mir die Stiefel sauber. Weißes Leder ist zwar sehr schön, aber auch sehr empfindlich.« Von ihrem sanften Tonfall war nichts mehr zu hören, sie klang nur noch wie eine Frau, die von einem bedingungslosen Gehorsam erwartete.

Er nickte nur und lag ihr schon zu Füßen. Wenngleich er lediglich im Ansatz über masochistische Neigungen verfügte, so wünschte er sich im Augen nichts sehnlicher, als von ihr geschlagen zu werden.

Es war ohnehin eine außergewöhnliche Situation. Er verspürte im Augenblick den unwiderstehlichen Drang, sich ihr bis zur Selbstaufgabe zu unterwerfen und ihr in so gut wie allem zu Willen zu sein.

Er hatte vergleichbare Empfindungen in der Gegenwart einer Frau hin und wieder, besonders bei Viviane und bei Caroline oft gehabt, aber sie hatten immer nur wenige Minuten gedauert und hatten sich dann von allein abgeschwächt, doch schien es diesmal länger zu dauern.

Es war sogar wie ein innerer Zwang, daß er durchaus verständlich leise vor hin sagte: »Mache mit mir, was du willst. Ich brauche es. Ich bin dein Eigentum.«

Ein sardonisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Sie war dominant und sadistisch genug, das als reelles Angebot zu nehmen. Sie war ohnehin überzeugt, daß er weitaus mehr aushielt und weitaus unterwürfiger sein konnte, als zugab.

Natürlich wußte er, daß sie nie etwas tun würde, daß einem anderen dauerhaft schadete, aber er wußte auch, daß seine persönlichen Grenzen deutlich vor den Grenzen angesiedelt waren, die ihm einen dauerhaften Schaden zufügen konnten. Es war der Bereich dazwischen, der ihm auf lustvolle Weise Angst bereitete. Es war auch ein Machtkampf zwischen ihnen, denn hielt er mehr aus, als sie bereit war zu geben, war er der eigentliche Herr ihrer Situation.

Er wollte es aus irgendeinem Grund wissen. Er wollte wissen, ob er einer Beziehung mit ihr gewachsen war, wollte sich die Illusion nehmen lassen, er könnte ohne weiteres mit ihr eine Beziehung führen, in der sie beide auf ihre Kosten kamen.

»Gut, somit hast du dich als mein Eigentum überantwortet.«

Sie sagte es reichlich nüchtern.

Sie stellte ihm den Fuß in den Nacken und übte soviel Druck aus, daß er mit dem Gesicht das Parkett berührte, würde sie nun ihr ganzes Gewicht auf das Bein verlagern – ihm war neu, daß er derart morbide Gedanken hatte, die ihn aber wiederum erregten.

Das Herz schlug ihm schneller, ihm war bewußt, was ihn erwartete. Vielleicht würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als die nächsten Nächte auf dem Bauch zu schlafen, denn durch seinen Entschluß hatte sie keine Hemmungen, ihm den Hintern blutig zu schlagen, wenn ihr danach war.

Sie nahm den Fuß aus seinem Nacken, im Gegensatz zu ihm, hatte sie nicht einen Moment daran gedacht, was es bedeutete, würde sie ihr ganzes Gewicht auf den Fuß verlagern. Morbide Gedanken war ihr wesensfremd.

Sie setzte sich aufs Sofa, die Beine übereinander geschlagen und spielte mit der Gerte.

»Lecke mir die Stiefel, du altes perverses Schwein.« Es gelang ihr tatsächlich eine derartige Herablassung und Verachtung in ihre Stimme zu legen, daß es ihm schien, als sei es ehrlich gemeint, was ihm auf eine besondere Weise lustvoll durchströmte. Es war ihm, als verdiene er es nicht anders.

Er kniete sich vor sie und leckte ihr über die Stiefel. Er spürte feinen Sand auf der Zunge. Ihre Stiefel waren tatsächlich ein wenig schmutzig. Es hatte ja geregnet. Doch anstatt, daß es ihn ekelte, ihre schmutzigen Stiefel zu lecken, genoß er es.

»Nimm den Absatz in den Mund.«

Er tat es und spürte schon wieder feinen Sand auf der Zunge und einen eigenartigen unangenehmen Geschmack, den er nicht zuordnen konnte. Zum Glück war er nicht eklig genug, daß sich ein Würgereiz eingestellt hätte. Es war wirklich das erste Mal, daß er einer Frau den Straßenschmutz von den Absätzen leckte.

»Ich will, daß das Leder glänzt.«

Während er ihr die Stiefel ausgiebig leckte, viel Straßenschmutz war nicht an ihnen, und sobald der entfernt war, konnte er das Lecken ungestört genießen, erzählte sie ihm, wie sehr er für sie bloßes Objekt war, wie nichtswürdig er eigentlich war, und was sie alles mit machen könnte, ja, sogar ihren Darm in seinen Mund entleeren und es ihn Essen lassen. Sie schilderte alles derartig plastisch und überzeugend, daß er zeitweise das Gefühl hatte, eine gänzlich andere Frau vor sich zu haben, die keinerlei Skrupel besaß, umzusetzen, was sie ankündigte. Und doch fühlte er sich wohl unter diesen Herabwürdigungen. Was ihren Kot betraf, so war seine Angst zuvörderst nicht, daß sie es tatsächlich durchführen würde – er traute es ihr ohne weiteres zu – sondern es ihm sogar gefallen könnte, selbst wenn er sich dabei vor Ekel erbrechen mußte, wobei er ihr sogar zutraute, ihn sein Erbrochenes aufessen zu lassen. Es brachte ihm zu Bewußtsein, daß er bei der richtigen Frau bereit war, sehr viel zu machen, auch Dinge, bei denen ihn allein der Gedanke ekelte, selbst wenn sie im Grunde weitgehend unschädlich waren.

Mit einem leichten Streich mit der Gerte auf die linke Wange, unterbrach sie seine Gedanken.

»Das reicht, du altes perverses Schwein. Ich wußte schon immer, daß es dir gefällt, den Straßenkot von meinen Stiefeln zu lecken.«

Er hob den Blick. Sie beugte sich vor und ließ Speichel auf den rechten Stiefel aus ihren Mund laufen.

»Leck’s auf!«

Er befolgte mit Genuß.

Sie packte ihn mit der Linken fest in den Nacken, bog ihm den Kopf nach hinten, so daß er sie ansehen mußte.

»Mund auf!«

Sie ließ Speichel in seinen Mund laufen, den er nur zu gerne schluckte. Sie hielt seinen Kopf weiterhin fest im Griff. Kaum hatte er ihren Speichel geschluckt, spuckte sie ihm ins Gesicht. Dann faßte sie sich mit der Rechten unter den Rock, rieb die Finger kurz an ihrem Geschlecht. Als sie die Hand wieder vorzog, glänzte ihr Handschuh feucht. Sie steckte ihm die Finger tief in den Mund, so daß er einen Würgereiz unterdrücken mußte, aber dennoch gefiel es ihm, besonders ihren Lustnektar zu schmecken.

Sie entließ ihn überraschend aus ihrem Griff, stieß ihn dabei mit kraftvoller Leichtigkeit zurück, so daß er auf dem Hintern zu sitzen kam. Sie legte die Gerte auf den Tisch ab, wandte ihm den Rücken zu, schob das Kleid soweit hoch, daß ihr schöner üppiger Po nur noch halb bedeckt war, spreizte die Beine, beute sich vor und stützte die Arme auf die Rückenlehne des Sofas auf.

»Lecke mir den Arsch. Ich glaube, ich bin nicht sauber genug. Es juckt mich ein wenig. Ich hatte vorhin kein feuchtes Toilettenpapier zur Verfügung. Daß du mir ja die Zunge tief genug hineinsteckst, ich will richtig sauber sein.«

Er zitterte leicht vor Erregung. Sie bot ihm einen wundervollen Anblick besonders aus seiner knienden Perspektive, der schöne, halbnackte üppige Hintern, den sie ihm entgegenstreckte, die Stiefel, die bis zu ihrem Schritt reichten, ihr wunderschönes Geschlecht. Er folgte ihrer Aufforderung. Zuerst hatte er geglaubt, sie habe nur geflunkert, daß sie nicht sauber sei. Aber es schmeckte wirklich etwas eigenartig bitter und nicht nach Seife, soviel war sicher. Und doch bereitete es ihm auf eigene Weise Vergnügen. Es war nicht einmal unangenehmer, als der Straßenschmutz von ihren Stiefeln. Es war das erste Mal, daß er einer Frau den Anus leckte.

»Du machst das recht gut. Ich habe den Eindruck, daß du einer Frau lieber den Arsch sauberleckst als ihre Fotze schleckst.«

Aber auch der eigenartige Geschmack verschwand und machte dem gewohnten Geschmack von leichtem gesunden Schweiß Platz, wobei sie dermaßen erregt war, daß er auch reichlich Lustnektar zu schmecken bekam.

»Ich glaube, ich habe doch noch nicht alles herausbekommen«, sagte sie plötzlich und machte Anstalten, als wolle sie den Rest auch noch aus ihrem Darm entlassen. »Daß du mir ja alles mit dem Mund aufnimmst und nichts auf den Boden kommen läßt.«

Er zuckte zusammen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Würde sie es tatsächlich wagen? Würde er es in den Mund nehmen und wirklich hinunterschlucken können, ohne sich übergeben zu müssen? Die Sekunden in denen er zwischen Lust und Ekel, zwischen dem Wunsch, sie möge den Kelch an ihm vorübergehen lassen, und ihre Ankündigung doch wahrmachen, wurden zu Minuten und führten zu der Erkenntnis, daß zumindest, was das betraf, wirklich zwei Seelen in seiner Brust wohnten. SMer waren nun einmal die letzten wirklichen Romantiker, nur solche empfand es als höchstes Glück, sich dem Partner bedingungslos als Zeichen ihrer Liebe zu unterwerfen.

»Nein, ich habe mich getäuscht«, ließ sie seine Befürchtungen, die vielleicht doch mehr Hoffnungen waren, nicht wahr werden lassen.

Er fühlte fast mehr Enttäuschung als Erleichterung, was ihn selbst irritierte, da er für sich Koprophagie bisher strickt aus hygienischen sowieso olfaktorischen Gründen abgelehnt hatte. Doch bei dieser Frau wünschte er sich es gerade zu, ohne zu bedenken, daß ihm mit Sicherheit speiübel dabei werden würde.

»Das hast du recht gut gemacht, wenngleich es dir wohl lieber gewesen wäre, ich hätte dir noch einen frischen Nachschlag gegeben können, du altes perverses Schwein.«

Es durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag, sie hatte seine Gedanken erraten, denn ihrem Tonfall nach war es nicht nur so dahin gesagt. Sie schien aus den Gesprächen über Koprophagie mit ihre Schlüssel gezogen zu haben.

Sie richtete sich auf, zog das Kleid wieder hinunter. Sie sah ihn von oben mit einem Blick an, der ihm durch und durch ging.

»Aufstehen!«

»Ja, Herrin.«

Eine schallende Ohrfeige mit dem rechten Handrücken folgte. Er spürte, wie seine Wange zu glühen begann. Sie hatte so geschickt von oben nach unten geschlagen, daß einerseits sein Kopf so gut wie nicht beiseite geschleudert wurde, es aber doch verdammt weh tat. Der Blick, mit dem sie ihn ansah, zeigte offen, daß sie bereit war, sehr weit zu gehen. Es lag einzig in seinem Ermessen es mit dem berühmten Safewort abzubrechen, wenn er sich nicht mehr gewachsen fühlte. Aber er dachte nicht einen Moment daran.

»Habe ich dir erlaubt zu sprechen?«

»Nein«, erwiderte er kleinlaut.

»Ich habe nicht verstanden? Lauter!«

»Nein.«

»Wie heißt das?«

»Nein, Herrin.«

»Wie heißt das?« sie sah ihn dabei an, als wäre sie bereit, über ihn herzufallen und windelweich zu prügeln.

»Nein, meine schöne dicke Herrin.«

»Du kleines Stück Dreck wirst das auch noch lernen, eine Frau mit dem nötigen Respekt anzusprechen. Die Natur hat euch Männer als reine Erbgutträger geschaffen, zu mehr seit ihr nicht gedacht und auch nicht zu gebrauchen. Für die Befriedigung unserer sexuellen Lust brauchen wir euch nicht, da genügen wir uns selbst. Es gibt nichts, was eine Frau mit einem Umschnalldildo nicht ebenso gut machen könnte.«

Er nickte, obgleich er spürte, daß ein ›Ja, meine schöne dicke Herrin‹ erwartet wurde. Sein Vergehen wurde auch sogleich geahndet. Er spürte ihren festen Griff zwischen den Beinen, an den Hoden, daß ihm beinahe die Luft wegblieb und ihm schwindelig wurde.

»Wie heißt das?«

»Ja, meine schöne dicke Herrin.«

Sie schlug ihm ohne Vorwarnung zweimal ins Gesicht.

»Damit du es lernst. Jetzt gehst du dich umziehen. Es ist ungehörig, sich in der Gegenwart einer extravagant in hautenges Leder gekleideten schönen dicken Frau in vulgären Jeans und Hemd zu zeigen. Ich will deinen Knackarsch in einer engen Latexjeans sehen und deinen Oberkörper mit dem Bauchansatz, der von zu gutem Leben zeugt, in einem engen T-Shirt aus Latex sehen. Außerdem ziehst du deine Watstiefel an.«

Er nickte und leistete ihrer Anweisung augenblicklich Folge. Er benötigte tatsächlich nur wenige Minuten zum Umkleiden.

Sie musterte ihn mit zufriedener Herablassung, ging langsam um ihn herum, die Gerte bedrohlich und spielerisch zugleich schwingend.

»Das gefällt mir schon besser, zu einen kommt dein Knackarsch so besser zur Geltung, zum anderen wirkst du wie eine perverse Gummisau, die nur in Gummi einen hoch bekommt.«

Zwei, für ihre Verhältnisse leichte Schläge folgten auf seinem Hintern, die durch das Latex so gut wie nicht gemildert wurden. Als sie vor ihm stand, faßt sie ihm auf eine Weise in den Schritt, daß er eine Vorstellung von ihrer Macht bekam, die sie ihm Augenblick über ihn besaß, aber ihm zu gleich eine Erektion bescherte.

»Bekommt das perverse Schwein doch einen Ständer, wenn man ihm nur zwischen die Beine faßt! Los, die Hose runter lassen und mir deinen Arsch entgegen gestreckt. Du sollst sehen, wer hier das Sagen hat!«

Er stand vorbeugt, die Arme auf den Schreibtisch aufgestützt. Die ersten Schläge verabreichte sie ihm der flachen, lederbehandschuhten Rechten. Es klatschte laut und vernehmlich. Sie besaß eine kräftige Handschrift. Er zuckte zusammen, ein Beißen fuhr ihm jedes Mal bis in die Haarspitzen, als hätte er einen leichten elektrischen Schlag bekommen. Er stöhnte vor Schmerz auf. Es tat weh, sonst nichts. Aber er wollte es mannhaft ertragen, schließlich hatte er sich ihr freiwillig unterworfen.

»Bleibe so stehen und wehe, du hast ein Jota deine Position verändert, wenn ich zurückkomme.«

Sie verließ das Zimmer, er hörte ihre Absätze die Treppen hinunterklacken. Er hörte sie in der Küche hantieren, dann kam sie wieder die Treppe hinauf, ging aber kurz ins Schlafzimmer, bevor sie das Arbeitszimmer wieder betrat.

Ihm stand leicht der Schweiß auf der Stirn. Der Hintern brannte ihm. Er spürte noch keinerlei Wirkung der Endorphine. Aber er war ja nur bedingt masochistisch. Er duldete weniger aus Lust, als aus der Lust, sich ihr ausgeliefert zu haben.

Sie stellte eine Schale, in der Eiswürfel waren auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa ab. Daneben legte sie eine kunstvoll geflochtene Peitsche mit harten Lederriemen und einen Rohrstock sowie die Gerte.

Sie nahm ein wenig Eis in die Rechte und rieb ihm damit den Hintern ab. Die Kühle tat gut.

»Wollen doch einmal, was das kleine perverse Schwein aushält. Einen kapitalen Ständer hat die alte Sau ja schon. Ich will das mal dem Gummi zu schreiben, daß du trägst.«

Sie legte das Eis in die Schale zurück und nahm den Rohrstock. Sie begann mit mittelprächtigen Schlägen, die seines Erachtens, den bisher stärksten entsprachen, die sie ihm in der letzten Zeit hatte zukommen lassen, und steigerte sie kontinuierlich. Die Pausen zwischen den einzelnen Schlägen, waren lang genug, um seinem Körper Zeit zu geben, den Schmerz in voller Stärke zu empfinden. Sobald er laut aufstöhnend beinahe in die Knie sank, wartete sie, bis der Schmerz auf ein erträgliches Maß abebbte und er sich wieder in Position gebracht hatte. Er war mehrfach versucht, abzubrechen, doch wollte er sich diese Blöße nicht geben. Er wollte nicht so sein, wie diese männlichen Subbies, die bei der ersten Hautrötung kniffen. Ihm war bewußt, daß sie gnadenlos fortfahren würde, bis sein Hintern blutig war. Es würde das erste Mal passieren. Bisher hatte er seinen dominanten Frauen und auch ihr stets gesagt, daß das für ihn die Grenze war.

Sein Hintern brannte. Sie hatte ihm die ›Demütigung‹ erspart, die Schläge zu zählen. Ihm war vor Schmerzen heiß geworden. Immer wieder hatte sie seinen Hintern mit dem Eis gekühlt. Er wußte nicht, ob die Nässe, die ihm am Hintern hinunterlief nur vom Eis kam, oder ob schon Blut sich darunter mischte. Nun stellte sich auch bei ihm leichtes Gefühl des Rausches ein. Er benötigte demnach schon eine Zeit und einige kräftige Schläge.

Sie legte den Rohrstock auf den Tisch. Er warf einen leichten Seitenblick darauf. Es sah nicht so aus, als ob bereits Blut daran klebte. Aber der Tisch lag ja auch im Halbschatten.

Es brannte höllisch. Die besonderen Empfindungen durchströmten ihn stärker.

Sie nahm die Riemenpeitsche, wog sie in der Hand und schlug zu. Das besaß eine andere Qualität des Schmerzes. Ihm war es nicht möglich zu sagen, was für ihn angenehmer war, ihm tat es gleichermaßen weh, aber auf eine faszinierend schöne Weise. Dennoch wünschte er sich, daß es bald vorbei wäre.

Das rhythmische Klatschen der Peitschenriemen auf seinem geschwundenen Hintern erfolgte gleichmäßig wie das Ticken einer Uhr und bekam mit der Zeit sogar etwas Einlullendes. Er fühlte kaum noch zusätzlichen Schmerz, als wäre sein Hintern gefühllos geworden. Er konnte nicht sagen, wie lange sie seinen Hintern mit der Peitsche bearbeitet hatte. Hin und wieder war er vor plötzlichem Schmerz zusammengezuckt und hatte ihr den Hintern entzogen. Erst als er wieder in Position war, war sie fortgefahren. Kein Wort sagte sie. Sie war nur auf die Schläge konzentriert. Ihm war nicht einmal bewußt, daß er die ganze Zeit über eine Erektion hatte.

Plötzlich hörte sie auf. Es kam überraschend für ihn. Sie legte die Peitsche auf den Tisch ab, zog einen Einmalhandschuh über die Rechte und nahm Eis aus der Schale. Da wußte er, daß sie seinen Hintern blutig geschlagen hatte. Voller Zärtlichkeit kühlte sie seinen Hintern mit dem Eis. Um nichts in der Welt hätte er seinen Hintern jetzt sehen wollen, ihm wäre sicherlich übel geworden. Das Eis war eine Wohltat.

»Ich bin stolz auf dich. Ich hätte nicht gedacht, daß du soviel aushältst. Aber du hast es schließlich herausgefordert.« Sie hatte sich vorgebeugt und ihm ins Ohr geflüstert. Ein zärtlicher Kuß folgte. Ihr Lob ließ ein Gefühl unbeschreiblichen Glücks durch ihn laufen.

Das geschmolzene Eis lief ihm an den Beinen hinunter und in die Latexhose. Sie schob ihm einen Finger in den Anus und ließ ihn in den Genuß einer Prostatamassage kommen, was sie auch meisterlich verstand. Er wurde fast kirre vor Lust, besonders in Kombination mit dem schmerzenden Hintern.

An ihren Atemzügen erkannte er, daß ihre Session sie mindestens ebenso erregt hatte, wie ihn selbst.

Sie entzog ihm ihren Finger, deutlich vor einem Orgasmus. Er war enttäuscht. Sie streifte den Einmalhandschuh ab und warf im Abfalleimer neben dem Schreibtisch.

»Aufrichten!« Ihre Stimme vibrierte vor Erregung, ein leichtes Kratzen im Hals ließ sie sich räuspern.

Er war froh, eine aufrechte Haltung einnehmen zu können, die Rückenmuskeln meldeten sich nun ihrerseits.

Sie schob das Kleid hoch und stellte sich breitbeinig vorgebeugt, mit den Armen auf den Schreibtisch abgestützt.

Sie sah ihn über die linke Schulter an.

»Und nun fick mir den Arsch, fick mir mit deinem großen dicken Schwanz den fetten Stutenarsch. Zeige es deinen dicken geilen Herrin, die dich wie den letzten Dreck behandelt hat, daß du trotz allem ein Mann bist. Und daß du ja tief in mich hineinspritzt.«

Er war ein wenig unschlüssig, so ohne Gleitgel. Aber dann sah er, wie naß sie war und es bei ihr, war sie so erregt wie jetzt, auch ohne Gleitgel gut ging. Dennoch verrieb er ein wenig von ihrem Lustnektar an ihrem Schließmuskel.

»Stecke mir endlich den Schwanz in den Arsch!« rief sie derart ungeduldig und laut, daß er sicher war, daß sie drüben in der Villa durch das geöffnete Fenster gehört worden sein mußte.

Sie kamen beide sehr schnell. Sie ließ ihrer Lust akustisch derart freien Lauf, daß man sich in der Villa nicht anstrengen mußte, um sie zu hören.

Kaum hatten sie sich ein wenig erholt, er hatte noch immer eine Erektion, umarmte sie ihn zärtlich.

»Du hast mir ein unglaublich schönes Erlebnis beschert. Ich hoffe, ich bin nicht zu weit gegangen.«

Er sah die Befürchtung in ihren Augen. Sie war wie ausgewechselt. Er lächelte nur. Er brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, daß die Schläge doch etwas heftig gewesen waren.

»Nein, es war sehr schön gewesen. Wir kennen uns schon so lange, aber so intensiv haben wir noch nie miteinander gespielt.«

»Ich bin froh, daß es dir gefallen hat. Möchtest du noch einmal mit mir vögeln? Ach, was frage ich? Natürlich willst du noch einmal mit mir vögeln! Eher geht die Welt unter, als daß du nicht mit mir vögeln willst!«

»Ich fürchte, da kann ich dir nicht einmal widersprechen.«

 

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