Schlagwort-Archiv »Fetisch«

Kurzes #60 – Kaffee und Kuchen einmal anders

Am nächsten Morgen war Bernharda bereits vor ihm in der Villa.

»Guten Morgen, Meinald. Ich darf Sie doch Meinald nennen«, es war eindeutig eine Feststellung und keine Frage.

Er nickte lediglich als Antwort. Er spürte, daß es ihm schwerfallen würde, dieser Frau etwas abzuschlagen. Er hatte noch keinen Vorgesetzten gehabt, der eine derart aus sich selbst heraus entstehende Autorität ausgestrahlt hatte wie sie. Fast ein wenig verstohlen nahm er wahr, daß sie einen schwarzen Lederrock zu einer weißen Bluse aus einem leicht durchsichtigen Stoff und erneut keinen BH darunter trug.

Er sah sie stets in Bekleidung aus beinahe stoffweichem Glattleder, meist Röcke mit farblich passenden taillierten Jacken, hin und wieder auch Hosen, die sich wie eine zweite Haut um ihren Körper schmiegten, hochhackiges Schuhwerk, häufiger Stiefel als Schuhe und meist Blusen als zarten, teilweise halb transparenten Stoffen, die nur wenig den Blicken verbargen, manchmal auch Oberteile aus Leder und stets weiche Lederhandschuhe. Er konnte sich nicht helfen, aber mit der Zeit schienen die Stoffe ihrer Bluse immer transparenter zu werden. Gut, sie besaß eine ausgeprägte exhibitionistische Ader, das war bei derart selbstbewußten Frauen nicht wirklich ungewöhnlich. (mehr …)

Urolagnie – die sexuelle Lust am Urin

 

Als Urolagnie – auch Urophilie – wird die sexuelle Vorliebe für den eigenen und/oder fremden Urin bezeichnet. Die sexuelle Stimulation kann durch den Geruch, den Geschmack, das Einnässen, das Anurinieren des Partners oder von ihm anuriniert zu werden, erfolgen. Im BDSM-Kontext kann Urin Mittel als ›Demütigung‹, ›Bestrafung‹ oder ›Belohnung‹ benutzt werden, wobei die ›Demütigung‹ nicht zwingend darin bestehen muß, daß der Aktive den Passiven anuriniert, ihm seinen Urin zu trinken gibt oder er sich einnässen muß, es sei auf Befehl oder er sich grundsätzlich in einer Lage befindet, in der es ihm unmöglich ist, ein WC aufzusuchen und er somit irgendwann seinen Blaseninhalt nicht mehr zurückhalten kann, sondern der Aktive kann den Passiven ebenso dazu ›zwingen‹ ihn anzuurinieren oder ihm seinen Urin zu trinken zu geben, oder ihm beides als ›Belohnung‹ gestatten. Wer sich anurinieren läßt, muß nicht zwingend in der Hierarchie unten sein.

Den britischen Sexualforscher Havelock Ellis (* 2.02.1859, –  8.07.1939) beispielsweise hat seine Neigung für Urolagnie dahin gehend beeinflußt, sich mit den sogenannten ›Perversionen‹ (heutzutage durch das freundlichere ›Paraphilie‹ ersetzt) differenzierter als seine Zeitgenossen, deren Einstellung zur Sexualität und ihren zahlreichen, überwiegend harmlosen Spielarten vornehmlich durch religiöse Überzeugungen geprägt war, auseinanderzusetzen, wie er in seiner spät erschienen Autobiographie bekannte.

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Regenbekleidung aus Gummi als Fetisch

In den 1950er und 1960er Jahren war Regenbekleidung in der Regel noch mit richtigem Gummi beschichtet. (Davor zwar auch schon, aber erst ab dieser Zeit wurde das Medianeinkommen so hoch, daß sich auch breitere Bevölkerungsschichten diese Sachen leisten konnten. Doch davon mehr weiter unten). Stichwort Klepper, einem leichten Baumwollstoff, der mit grauem Gummi beschichtet ist (Entwickelt 1920). Klepper ist auch heute noch in Fetischkreisen ein Inbegriff für Gummiregenbekleidung. Kleppermäntel erzielen bis heute auf online-Auktionen recht hohe Preise.

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Wer will schon tapezierte Knochen!

 

Daß Persönlichkeit ohnehin über allem steht, muß hier nicht extra erörtert werden, das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

 

»Wenn ich von jedem Mann, der mir gesagt hat, daß er eigentlich nicht auf dicke Frauen steht, einen Euro bekäme, hätte ich ausgesorgt«, so eine stattlich gebaute Freundin. Das braucht im Grunde nicht weiter kommentiert zu werden.

 

Ich für mein Teil bevorzuge Frauen mit den Rundungen an den richtigen Stellen, alternativ ist nur ein muskulös-sportlicher Körperbau akzeptabel. Eine Erkenntnis, die auch erst mit den Jahren gereift ist.

Der Fetischist in mir weiß, daß Korsetts Rundungen benötigen, um zu ihren optischen Reiz zu entfalten. Erst breite Hüften und eine üppige Oberweite lassen eine Taille schmal wirken, selbst wenn sie gar nicht so schmal ist. Aber auch klassische Fetischmaterialien wie Gummi/Latex, Lack und Leder wirken einfach betörender auf viele, umhüllt es üppige weibliche Rundungen.

Es ist schön, üppige Brüste zu massieren, das Gesicht in ihnen zu vergraben und die Nippel zwischen die Lippen zu nehmen und daran zu lecken zu saugen. Beim Kuscheln fühlen sich Rundungen ohnehin besser an. Und was allgemein als Bauch bezeichnet wird, ist doch erotische Nutzfläche. (mehr …)

Zwei Erzählungen in den »Böse Geschichten Nr. 30«

 

Im Sammelband »Böse Geschichten & schmutzige Fotos« Nr. 30« des Hamburger Charon-Verlages, der unter anderem auch das renommierte und älteste deutschsprachige BDSM-Szene-Magazin »Schlagzeilen« herausgibt, sind meine beiden Kurzgeschichten »Evamarias Gummiregenmantel« und »Das kleine Schuhgeschäft« erschienen.

Bestellmöglichkeit hier.

 
 

Kurzes #53 – Begegnung im Auwald

Ein Spaziergang im Auwald bringt eine unerwartete Begegnung.

 

Im Tal war schon immer äußerst regenreich gewesen. Durch die besondere geographische Lage – das Tal war von einem Mittelgebirgszug umgeben – waren die Winter mild und trocken, die Sommer zwar nicht allzu warm, dafür die Temperaturen bereits Ende März angenehm. Erst zu Beginn des Novembers wurde es kühler, zugleich mit dem Nachlassen der Niederschläge. Diese gingen die meiste Zeit des Jahres als anhaltender Nieselregen oder ergiebiger Landregen nieder. Richtig heftige Güsse gab es, wenn überhaupt lediglich in den Sommermonaten nach eher seltenen längeren, regenfreien und sonnigen Perioden. Dichte Wälder und üppige Weiden durchzogen das Tal, nebst einem größeren Fluß und vielen kleineren Bäche. Das Tal war schon immer relativ dünn besiedelt gewesen, da die Feuchtigkeit nur bestimmte Formen der Landwirtschaft ermöglichte. Zwar waren die meistens durchweichten Ackerböden sehr fruchtbar, aber sie ließen sich nur schlecht bearbeiten.

Die überwiegend nasse Witterung machte regenfeste Kleidung unentbehrlich, weshalb die Bewohner wohl mehr Regenbekleidung aus Gummi und PVC beschichtetem Gewebe und Gummistiefel besaßen als andere Sachen. Nicht wenige hatten dazu ein fetischistisches Verhältnis entwickelt.

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Kurzes #52 – Hausputz

Für Ines gab es lange kaum etwas Unangenehmeres als den notwendigen Hausputz. Bis ihre Freundin Ursula ihr einen Tip gab, wie sie sich die Hausarbeit versüßen kann. Und als Ines beim Fensterputzen auch noch ein netter junger Mann von gegenüber zusieht, wird das Putzen letztlich zur Nebensache.

 

Die ins Schlafzimmer scheinende Frühlingssonne kitzelte Ines im Gesicht und weckte sie. Blinzelnd schlug sie die Augen auf. Sie fühlte sich wundervoll ausgeruht. Tief und fest hatte sie geschlafen. Das morgendliche Konzert der Vögel war im vollen Gang, der durch das gekippte Fenster hereinströmende Luftzug spielte mit der Gardine.

Ines verschränkte die Arme im Nacken und beobachtete eine Weile das Schattenspiel auf den türkisfarbenen Gardinen, bevor sie aufstand. Sie fühlte, daß es ein besonderer Tag war und nicht nur, weil heute ihr Urlaub begann. Sie hatte sich für ihren ersten Urlaubstag einiges vorgenommen, jedoch nur, damit sie ihn ab morgen unbeschwert genießen konnte.

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Kurzes #47 – Lateinnachhilfe

»Ich frage mich ernsthaft, warum du Latein im Leistungskurs genommen hast. Nicht nur, daß du anscheinend die einfachsten Grammatikregeln nicht verstehst, sondern dich scheint das alles überhaupt nicht zu interessieren!«

Rolf sank auf seinem Stuhl tieferötend in sich zusammen. Frau Schellenbach hatte sich mit seinem Klassenarbeitsheft vor ihm aufgebaut und hielt es ihm wie eine Sünderkartei hin.

»Das ist ja wohl die mit Abstand schlechteste Arbeit, die ich in den letzten Jahren von einem Schüler bekommen habe. Wenn du mit diesen Kenntnissen im alten Rom nach dem Weg gefragt hättest, wärst du ganz bestimmt wegen Beleidigung verhaftet worden, wenn nicht schlimmeres«, setzte sie bissig und auch ein wenig verächtlich hinzu.

Es war fast unbegreiflich, warum sie ihm das Heft nicht rechts und links um die Ohren schlug. Statt dessen legte sie es mit spitzen Fingern vor ihn hin und drehte sich, ohne ein weiteres Wort an ihn zu richten, auf den Absätzen um und ging zum Pult zurück um die übrigen Hefte den Schülern zurückzugeben.

Rolf starrte das Heft an, als sei es an allem Schuld, traute sich nicht den Blick zu heben und glaubte, alle anderen im Raum würden ihn verächtlich grinsend mustern. Dabei waren sie nur erleichtert, daß es immer einen gab, der noch schlechter war als sie selbst.

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