Schlagwort-Archiv »Literatur«

Kathy Lette »Wie man seinen Mann umbringt«

Interpretationen

Cassandra – Cassie –, Jasmine – Jazz –, und Hannah sind Anfang vierzig und seit über zwanzig Jahren Busenfreundinnen, die miteinander durch dick und dünn gehen, wenngleich sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Hannah besitzt eine florierende Galerie für zeitgenössische Kunst und ist mit Pascal, einem Künstler, verheiratet, dessen Karriereambitionen sowie Talent als sehr bescheiden zu betrachten sind, und den sie mehr oder weniger aushält.

Jasmine, gelernte Köchin, ist mit Dr. David Studlands, einem international renommierten Chirurg, Menschenrechtler und Experten für die Weltgesundheitsorganisation WHO verheiratet, überwiegend topgestylt, die in der Rolle der Nur-Hausfrau in einer Villa wie aus einem Magazin für gehobene Innenarchitektur aufgeht. (mehr …)

Zitat des Tages #134

An die Rea­lis­ten – Ihr nüch­ter­nen Men­schen, die ihr euch gegen Lei­den­schaft und Phan­tas­te­rei ge­wapp­net fühlt und gerne einen Stolz und einen Zier­ath aus eurer Leere ma­chen möch­tet, ihr nennt euch Rea­lis­ten und deu­tet an, so wie euch die Welt er­schei­ne, so sei sie wirk­lich be­schaf­fen: (mehr …)

›Richtige‹ versus ›andere‹ Literatur

Das korrekte Antonym zu ›richtig‹ wäre ›falsch‹, doch im Kontext von Literatur als Gattung der Künste, wäre ›falsch‹ so ziemlich das falscheste, das sich ›richtig‹ gegenüberstellen läßt. Dennoch taucht der Begriff ›richtige‹ Literatur immer auf, wenn es darum geht, E- und U-Literatur – sogenannte Ernste- und Unterhaltungs-Literatur – voneinander abzugrenzen. So klar eine solche Unterscheidung auf den ersten Blick auch erscheinen mag, bei näheren Hinsehen verschwimmt diese Eindeutigkeit. An welchen einigermaßen objektiven Kriterien läßt sich eine solche Unterscheidung fest machen? (mehr …)

Zitat des Tages #133

Um das Wort bit­ten – Der dem­ago­gi­sche Cha­rak­ter und die Ab­sicht, auf die Mas­sen zu wir­ken, ist ge­gen­wär­tig allen po­li­ti­schen Par­tei­en ge­mein­sam: sie alle sind ge­nö­tigt, der ge­nann­ten Ab­sicht wegen, ihre Prinzi­pi­en zu großen Al­fres­co-Dumm­hei­ten um­zu­wan­deln und sie so an die Wand zu malen. (mehr …)

Franziska zu Reventlow »Der Geldkomplex«

Interpretationen

Auf den ersten Blick teilt Franziska ein Schicksal mit vielen, es mangelt ihr ständig an Geld. Doch hat sich das bei ihr zu einem Komplex im psychologischen Sinn ausgeweitet. Das Geld liebt sie nicht, meidet sie, wo es nur kann, so zumindest ist ihr Eindruck und scheint ihr die Erfahrung recht zu geben. Sie gibt zu, daß sie sich nie mit dem nötigen Ernst ums Geld und somit um ihre finanzielle Situation gekümmert hat, ihm Verachtung statt Ehrfurcht entgegen entgegenbringt, was ihr das Geld daher übelzunehmen scheint, in dem es sie meidet, so ihre Vermutung. (mehr …)

Zitat des Tages #130

Man wirft oft den Gro­ßen vor, daß sie sehr viel Gutes hät­ten tun kön­nen, das sie nicht getan haben. Sie könn­ten ant­wor­ten: be­denkt ein­mal das Böse das wir hät­ten tun kön­nen und nicht getan haben.

Georg Christoph Lichtenberg (1.07.1742–24.02.1799)