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Javier Marí­as »Die sterblich Verliebten«

Interpretationen

Marí­a frühstückt jeden Morgen in einem Madrider Café gegenüber dem Verlag, in dem sie als Lektorin arbeitet. Miguel, um die fünfzig, und Luisa, mehr als zehn Jahre jünger, pflegen gleichfalls jeden Morgen dort zu frühstücken. Die innige Zweisamkeit, die das Paar zur Schau trägt, beobachtet Marí­a mit Wohlgefallen. Es hilft ihr, den Weg in ihren Arbeitstag zu finden. Eines Tages wird Miguel scheinbar ohne Grund von Ví¡zquez Canella, einem offenkundig geistig verwirrten Obdachlosen, niedergestochen und stirbt noch vor Ort an seinen schweren Verletzungen. (mehr …)

Zitat des Tages #129

Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht, ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.

Heinrich Heine (13.12.1797–17.2.1856)

Zitat des Tages #128

Un­be­wuss­te Tu­gen­den – Alle Ei­gen­schaf­ten eines Men­schen, deren er sich be­wusst ist – und na­ment­lich, wenn er deren Sicht­bar­keit und Evi­denz auch für seine Um­ge­bung vor­aus­setzt – ste­hen unter ganz an­de­ren Ge­set­zen der Ent­wi­cke­lung, als jene Ei­gen­schaf­ten, wel­che ihm un­be­kannt oder schlecht be­kannt sind (mehr …)

Zitat des Tages #127

Ver­lust an Würde – Das Nach­den­ken ist um all seine Würde der Form ge­kom­men, man hat das Ce­re­mo­ni­ell und die fei­er­li­che Ge­bär­de des Nach­den­kens zum Ge­spött ge­macht und würde einen wei­sen Mann alten Stils nicht mehr aus­hal­ten. (mehr …)

Zitat des Tages #126

Un­be­ding­te Pflich­ten – Alle Men­schen, wel­che füh­len, dass sie die stärks­ten Worte und Klän­ge, die be­red­tes­ten Ge­bär­den und Stel­lun­gen nö­thig haben, um über­haupt zu wir­ken, Re­vo­lu­ti­ons-Po­li­ti­ker, So­cia­lis­ten, Buss­pre­di­ger mit und ohne Chris­ten­thum, bei denen allen es keine hal­ben Er­fol­ge geben darf: alle diese reden von »Pflich­ten«, (mehr …)

Zitat des Tages #125

Des Die­ben Ant­wort

Einem Dieb, der sich mit Reden mau­sig ma­chen woll­te, sagte je­mand: »Was wollt Ihr? Ihr dürft ja gar nicht mehr in Eure Hei­mat zu­rück­keh­ren und müsst froh sein, wenn man Euch hier dul­det.« – »Meint Ihr?« sagte der Dieb; »meine Her­ren da­heim haben mich so lieb, ich weiss ge­wiss, wenn ich heim­kä­me, sie lies­sen mich nim­mer fort.«

Johann Peter Hebel (10.5.1760–22.9.1826)

Zitat des Tages #124

Man­cher­lei gute Leh­ren – 10

»Rom ist nicht in einem Tage er­baut wor­den.« Damit ent­schul­di­gen sich viele fahr­läs­si­ge und träge Men­schen, wel­che ihr Ge­schäft nicht trei­ben und voll­enden mögen und schon müde sind, ehe sie recht an­fan­gen. Mit dem Rom ist es aber ei­gent­lich so zu­ge­gan­gen. Es haben viele fleis­si­ge Hände viele Tage lang vom frü­hen Mor­gen bis zum spä­ten Abend un­ver­dros­sen daran ge­ar­bei­tet und nicht ab­ge­las­sen, bis es fer­tig war und der Hahn auf dem Kirch­turm stand. So ist Rom ent­stan­den! Was du zu tun hast, mach’s auch so!

Johann Peter Hebel (10.5.1760–22.9.1826)

Felizia & Felix

 

Klappentext

Felizia und Felix gelten in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis als Traumpaar. Sie leben bereits seit sieben Jahren harmonisch zusammen. Nichts scheint ihre traute Zweisamkeit stören zu können. Bis Felizia sich ihrer BDSM-Phantasien bewußt wird. Zuerst sieht sie in ihnen nur eine vorübergehende Erscheinung, doch schieben sie sich immer stärker in den Vordergrund. Felizia entschließt sich, Felix davon zu erzählen. Zuerst nimmt Felix es relativ gelassen auf, doch dann macht Felizia eine ungeschickte Äußerung bezüglich ›anderer Männer‹, die Felix vollkommen mißversteht. Und auf einmal scheint die ganze Harmonie zwischen Felizia und Felix nachhaltig gestört.

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