Donnerstag, den 26. Januar 2017 von: Armin A. Alexander

Fortsetzung von »Der erste gemeinsame Abend«, »Gespräch im Café«, »Gero und Daphne«, »Daphne« und »Die neue Zimmerwirtin«.
»Ihr trefft euch mittlerweile fast jeden zweiten Abend und sprecht hauptsächlich über Literatur und das seit mehr als zwei Wochen, wobei sie sichtlich aufblüht. Beim Du seid ihr ebenfalls bereits angelangt«, faßte Daphne nicht ohne eine gewisse Zufriedenheit seine Worte kurz zusammen. »Wobei meines Erachtens ›aufblühen‹ nicht das richtige Adjektiv ist, nicht wie ich sie nach deinen Ausführungen einschätze. Aber das ist ein anderes Thema.«
Gero hatte bei seinem Bericht keinen Zweifel daran gelassen, wie sehr ihm die Abende mit seiner Wirtin gefielen, es aber wohlweißlich nur beiläufig erwähnt, daß er mit Vergnügen ihren mütterlich üppigen Busen, der ihm doch noch ein wenig üppiger als Daphnes erschien und die schönen, zartbestrumpften Beine betrachte, wodurch er sie gerade auf die richtige Fährte geleitet hatte. Daß seine Wirtin bereits zweimal wesentlicher Teil eines hocherotischen Traums gewesen war, nach dem er mit einer ansehnlichen Erektion erwacht war, verschwieg er jedoch aus gutem Grund. Er scheute aus diffusen Gründen bisher davor, seiner Wirtin eindeutig zu verstehen zu geben, daß er sexuelle Lust auf sie besaß, obschon auch er nicht mehr im Zweifel sein konnte, daß das auf Gegenseitigkeit beruhte und nicht nur, weil ihre Röcke spürbar kürzer geworden waren, sie sich offen verführerisch schminkte – die dezenten warmen Erdtöne waren kraftvollen Rottönen gewichen – sondern ihre Gestik und Blicke waren offen lasziv einladend. Nur ihre vermeintliche Schüchternheit – zumindest hielt er es dafür, obwohl es etwas anderes war, das mehr aus dem Wunsch entstand, daß der Mann die entscheidende Initiative greifen sollte, weil es das für sie nur schöner werden ließ – verhinderte, daß sie ihn wörtlich, von einem einladenden Lächeln begleitet, aufforderte, sie zu ficken.
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