Kategorie-Archiv »Literarisches«

Zitat des Tages #91

Bei keinem Volke ist der Glaube an Unsterblichkeit stärker gewesen wie bei den Kelten; man konnte Geld bei ihnen geliehen bekommen, um es in der anderen Welt wieder zu geben. Fromme christliche Wucherer sollten sich daran spiegeln!

Heinrich Heine (13.12.1797–17.2.1856)

Zitat des Tages #90

Ich habe die friedlichste Gesinnung. Meine Wünsche sind: eine bescheidene Hütte, ein Strohdach, aber ein gutes Bett, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Tür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, läßt er mich die Freude erleben, daß an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden. Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt – Ja, man muß seinen Feinden verziehen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden.

Heinrich Heine (13.12.1797–17.2.1856)

Kurzes #60 – Kaffee und Kuchen einmal anders

Am nächsten Morgen war Bernharda bereits vor ihm in der Villa.

»Guten Morgen, Meinald. Ich darf Sie doch Meinald nennen«, es war eindeutig eine Feststellung und keine Frage.

Er nickte lediglich als Antwort. Er spürte, daß es ihm schwerfallen würde, dieser Frau etwas abzuschlagen. Er hatte noch keinen Vorgesetzten gehabt, der eine derart aus sich selbst heraus entstehende Autorität ausgestrahlt hatte wie sie. Fast ein wenig verstohlen nahm er wahr, daß sie einen schwarzen Lederrock zu einer weißen Bluse aus einem leicht durchsichtigen Stoff und erneut keinen BH darunter trug.

Er sah sie stets in Bekleidung aus beinahe stoffweichem Glattleder, meist Röcke mit farblich passenden taillierten Jacken, hin und wieder auch Hosen, die sich wie eine zweite Haut um ihren Körper schmiegten, hochhackiges Schuhwerk, häufiger Stiefel als Schuhe und meist Blusen als zarten, teilweise halb transparenten Stoffen, die nur wenig den Blicken verbargen, manchmal auch Oberteile aus Leder und stets weiche Lederhandschuhe. Er konnte sich nicht helfen, aber mit der Zeit schienen die Stoffe ihrer Bluse immer transparenter zu werden. Gut, sie besaß eine ausgeprägte exhibitionistische Ader, das war bei derart selbstbewußten Frauen nicht wirklich ungewöhnlich. (mehr …)

Über die Schönheit »dicker« Frauen

Dieser Essay behandelt weniger vermeintliche und tatsächliche gesundheitliche Risiken von Übergewicht, sondern beschäftigt sich in erster Linie mit den ästhetischen und gesellschaftlichen Dimensionen eines weiblichen Schönheitsideals. Da bei Männern erst in neuer Zeit Dicksein als »unschön« angesehen wird, und das bei weitem nicht in dem Maße wie bei Frauen, werden diese hier außen vor gelassen.

 

»Dick« ist ein Adjektiv, das als Attribut für die Beschreibung von – menschlichen – Körpern eindeutig negativ besetzt ist. Es wird mit Faulheit, Gefräßigkeit, Plumpheit, Schwerfälligkeit auch in geistiger Hinsicht, mangelnder Selbstdisziplin nicht nur bezüglich der Ernährungsgewohnheiten gleichgesetzt, sogar ein per se sozial, wirtschaftlich niedriger Status mit entsprechend niedrigem Bildungsstandard wird damit unterstellt, im besten Fall noch Krankheit. Wer dick ist, hat sich schlecht zu fühlen. Dick in Verbindung mit dem menschlichen Körper wird somit zu einem Schimpfwort.

Darum wird hier mit Absicht das negativ konnotierte »Dick« und nicht die eher positiv und teilweise auch mit leichter Ironie besetzten Begriffe »Mollig«, vermittelt mütterliche Behaglichkeit, »Stattlich«, »Matrone« etc. verwendet. Eine Sonderstellung nimmt der Begriff »Üppig« ein, damit wird Verschwendung, Überfülle, aber auch schwüle Erotik – Wollust – assoziiert. Nur eine üppige Frau kann sich wahrhaftig wollüstig gebärden. (mehr …)

»Alte Krimis« – Eine Übersicht

Interpretationen

Als einer der Urväter, wenn nicht der Urvater des modernen Kriminalromans gilt Edgar Allan Poe (* 1809––  1849), der mit C. Auguste Dupin den Typus des Liebhaberdetektivs geschaffen hat, der nach Lage der Fakten rein logisch vorgeht. In »Die Doppelmorde in der Rue Morgue« (1841) stellt Dupin seine Fähigkeiten zum ersten Mal unter Beweis. Erzähler ist aber nicht er selbst, sondern ein Freund, quasi ein Vorläufer des gutmütigen und auch ein wenig schwerfälligen Doktor Watson. Poe läßt seinen Dupin erneut in »Das Geheimnis der Marie Rogíªt« auftreten, ebenso in »Der entwendete Brief«.

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Urolagnie – die sexuelle Lust am Urin

 

Als Urolagnie – auch Urophilie – wird die sexuelle Vorliebe für den eigenen und/oder fremden Urin bezeichnet. Die sexuelle Stimulation kann durch den Geruch, den Geschmack, das Einnässen, das Anurinieren des Partners oder von ihm anuriniert zu werden, erfolgen. Im BDSM-Kontext kann Urin Mittel als ›Demütigung‹, ›Bestrafung‹ oder ›Belohnung‹ benutzt werden, wobei die ›Demütigung‹ nicht zwingend darin bestehen muß, daß der Aktive den Passiven anuriniert, ihm seinen Urin zu trinken gibt oder er sich einnässen muß, es sei auf Befehl oder er sich grundsätzlich in einer Lage befindet, in der es ihm unmöglich ist, ein WC aufzusuchen und er somit irgendwann seinen Blaseninhalt nicht mehr zurückhalten kann, sondern der Aktive kann den Passiven ebenso dazu ›zwingen‹ ihn anzuurinieren oder ihm seinen Urin zu trinken zu geben, oder ihm beides als ›Belohnung‹ gestatten. Wer sich anurinieren läßt, muß nicht zwingend in der Hierarchie unten sein.

Den britischen Sexualforscher Havelock Ellis (* 2.02.1859, –  8.07.1939) beispielsweise hat seine Neigung für Urolagnie dahin gehend beeinflußt, sich mit den sogenannten ›Perversionen‹ (heutzutage durch das freundlichere ›Paraphilie‹ ersetzt) differenzierter als seine Zeitgenossen, deren Einstellung zur Sexualität und ihren zahlreichen, überwiegend harmlosen Spielarten vornehmlich durch religiöse Überzeugungen geprägt war, auseinanderzusetzen, wie er in seiner spät erschienen Autobiographie bekannte.

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Kleine BDSM-Terminologie

 

24/7

Bezeichnung für 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Bei dieser Variante wird das vorgegebene Machtgefälle rund um die Uhr gelebt.

Vergleich: TPE, bzw Total Power Exchange.

Adult Baby (Erwachsenen Baby)

Dabei schlüpft der Passive in die Rolle des Babys und wird vom Aktiven wie ein solches umsorgt. Genossen wird nicht nur das liebevolle Umsorgtwerden, sondern z. B. auch das Einnässen in die Windeln.

Age Play

Dabei nimmt mindestens einer der Beteiligten ein Alter an, das deutlich von seinem realen abweicht, meist ein pubertäres oder gar vorpubertäres – das Schulmädchen, das Baby. Siehe auch Adult Baby (Erwachsenen Baby)

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