Mittwoch, den 24. März 2010 von: Armin A. Alexander

Der folgende Text ist die Fortsetzung von »Der Gipsfuß« und »Der Rekonvaleszent«
Rolf beeilte sich von nun an jeden Morgen mit dem Frühstück, um so schnell als möglich seinen Platz am Fenster einzunehmen und den Fortschritt der Renovierungsarbeiten in der gegenüberliegenden Wohnung zu beobachten, wenn er auch am zweiten Tag nicht viel zu sehen bekam. Anscheinend war der Handwerker in den anderen Räumen beschäftigt. Durch die offenen Fenster in Bad und Schlafzimmer hörte er das Radio spielen.
So vergingen weitere Tage. An dem einen sah er den Handwerker, am anderen hörte er überwiegend nur das Radio. Er sah, wie der Handwerker zuerst Rauhfaser klebte und sie anschließend in einem leichten Beigeton strich. Wurde ihm das Zusehen doch zu eintönig, las er ein paar Seiten in seinem Buch. Um die Mittagszeit kam Maria und kochte oder wärmte die Reste von gestern auf. Am Nachmittag erschien Bernd und hin und wieder kam auch jemand seiner übrigen Freunde auf einen Sprung vorbei.
Das Brummen eines Staubsaugers kann etwas Einschläferndes haben. Rolf saß mit innerer Zufriedenheit in seinem Sessel, die Augen geschlossen und die Hände vor dem Bauch gefaltet, der Dank dem vorzüglichen, von Maria zubereitetem Essen, satt gefüllt war.
Das Brummen des Staubsaugers wurde lauter. Er öffnete die Augen und sah ihr zu, wie sie gründlich den Wohnzimmerteppich bearbeitete, wobei sie ihm den Rücken zuwandte. Saugte sie unter dem Tisch oder den Stühlen, beugte sie sich weit vor und streckte ihm den schönen festen runden üppigen Po keck entgegen.
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