Kurzes #58 – Die Tote im Abbruchhaus

Der folgende Text ist ein Auszug aus dem ersten Kapitel meines Kriminalromans »Ein (fast) alltäglicher Fall«, Bestellmöglichkeit hier.

Das Klingeln des Mobiltelephons riß Evas aus ihren Gedanken. Sie holte es aus der Innentasche ihrer Jacke. Es war ihr Kollege Lars.
»Ja, was gibt’s?« blaffte Eva ihn an, die bisweilen gerne einen Teil ihres Frustes an ihm ausließ.
Lars arbeitete bereits zu lange mit Eva zusammen, um sich von den Launen seiner bildschönen Kollegin noch aus dem Konzept bringen zu lassen.
»Wo bist du, Eva?« fragte Lars gelassen.
»Zuerst einmal sagt man ›Guten Morgen‹, du Stoffel«, herrschte Eva ihn an, was Lars gleichfalls ignorierte. War sie in ihrer augenblicklichen Stimmung, war es letztlich gleich, was er sagte, Eva würde stets vergleichbar reagieren. Zwischen ihnen hatte sich über die Jahre eine Art Haßliebe entwickelt. »Wenn du wissen willst, wo ich bin; ich stecke mitten in einem Stau. Wo sollte man auch sonst an einem Montagmorgen um diese Zeit stecken? Von wegen, daß der Stadt bald der Verkehrsinfarkt droht; der ist doch schon längst da!«
Lars hörte sich ihre Tirade mit stoischem Gleichmut an und sagte, nachdem sie geendet hatte:
»Du fährst am besten sogleich nach – Moment –« Eva hörte Papier rascheln, anschließend nannte Lars ihr eine Adresse, die gar nicht weit von ihrem jetzigen Standort lag.
»Und warum soll ich das?« fragte Eva schon gemäßigter, denn sie ahnte den Grund; es gab nur eine Möglichkeit, wenn Lars sie bereits auf der Fahrt zum Präsidium anrief.
»Weil dort in einem Abbruchhaus eine weibliche Leiche gefunden wurde. Es sieht eindeutig nach Fremdeinwirkung aus, wie die uniformierten Kollegen berichten. Sie sind bereits vor Ort. Ich mache mich auch sofort auf den Weg. Wir sehen uns dort.«
Lars beendete das Gespräch, bevor Eva etwas erwidern konnte.

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Zitat des Tages #89

Ein Dummer findet in der Regel stets einen noch Dümmeren, der ihn bewundert. Das ist das ganze Geheimnis vieler Erfolgreicher, deren Erfolg sich nicht über ihre Leistung und ihre Talente erklären läßt.

Alte Volksweisheit

Zitat des Tages #88

Wenn Erwachsene sich auch wie Erwachsene benehmen, das heißt, sie handeln verantwortungsvoll und vorausschauend und tun nur das, wozu sie selbst und andere ihr Einverständnis gegeben haben, ist jede weitere Diskussion über das, was sie tun, nicht nur müßig, sondern schlichtweg überflüssig.

Zwei Erzählungen in den »Böse Geschichten Nr. 30«

 

Im Sammelband »Böse Geschichten & schmutzige Fotos« Nr. 30« des Hamburger Charon-Verlages, der unter anderem auch das renommierte und älteste deutschsprachige BDSM-Szene-Magazin »Schlagzeilen« herausgibt, sind meine beiden Kurzgeschichten »Evamarias Gummiregenmantel« und »Das kleine Schuhgeschäft« erschienen.

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