Kurzes #89 – Regenspaziergang – Fortsetzung

von
Armin A. Alexander

Fortsetzung von »Regenspaziergang«, »Der entscheidende Schritt«, »Die letzte Session mit Daphne?«, »Der erste gemeinsame Abend«, »Gespräch im Café«, »Gero und Daphne«, »Daphne« und »Die neue Zimmerwirtin«.

 

Der Regen hatte aufgehört, der Himmel aber blieb eine einzige schmutzig graue Fläche. Das Laub der mächtigen Kastanien zu beiden Seiten des breiten Weges hing schwer von der Nässe herab. In regelmäßigen Abständen waren Bänke am Wegrand aufgestellt. Auf der einen Seite schloß sich eine große Rasenfläche an, auf der anderen Seite verlief ein Kanal, der die beiden Weiher, einen kleinen und einen großen, auf einer Länge von einigen hundert Meter miteinander verband. Der größere der beiden Weiher befand sich bereits in Sichtweite. Simone hatte die Kapuze zurückgeschlagen und sich bei ihm untergehakt, nachdem er den Schirm geschlossen hatte. Es waren nur wenige Leute unterwegs, die fast alle ihren Hund spazieren führten.

»Wir sollten dir auch eine Regenjacke besorgen. Es gibt schöne hochwertige aus PVC-beschichtetem Gewebe in dezentem Dunkelblau oder gar Schwarz, was dir lieber ist und ebenso Gummistiefel, am besten wie ich sie gerade trage. Ich würde gerne mit dir gemeinsam Regenspaziergänge machen. Schließlich magst du ja lange Spaziergänge. Außerdem würde ich dich gerne in einer solchen Regenjacke und Gummistiefeln sehen.«

Im Regen ging er zwar nicht so gerne spazieren, aber das sagte er ihr nicht, andererseits empfand er die Aussicht, diese mit ihr zu machen, als gar nicht so unangenehm. Ihr angeregtes Gespräch hatte ihn ohnehin den Regen vergessen lassen.

»Dann liege ich zu deinen Füßen und lecke dir die Gummistiefel. Ganz besonders gerne würde ich dir deine Watstiefel lecken, von den Sohlen angefangen ganz hinauf und dann deinen schönen großen dicken Schwanz tief in den Mund nehmen, bis du mir kräftig in den Rachen spritzt und dein Sperma meine Speiseröhre hinunterrinnt«, flüsterte sie ihm lüstern ins Ohr.

Es kribbelte ihm elektrisierend den Rücken hinunter, denn ihre Worte beflügelten sogleich seine Phantasie.

Sie lachte fröhlich und löste sich wieder von seinem Ohr.

»Besitzt du noch andere Fetisch außer Latex und Gummi und Regensachen?«

»Ja, für Stiefel habe ich einen, wie ich dir bereits sagte, die mich zwar an sich sexuell erregen, aber noch viel mehr ›Wohlfühlsachen‹ sind. Fetisch hat schließlich nicht wenig mit Wohlfühlen zu tun, insofern sind Fetischsachen zugleich Wohlfühlsachen. Leder mag ich auch, würde es aber nicht als meinen Fetisch bezeichnen, da es mich an sich nicht wirklich sexuell anspricht, weder der Geruch noch das Haptische. Wenn bei mir außer Latex und Gummi und Regensachen überhaupt noch von einem ›echten‹ Fetisch sprechen kann, ist es Kunstleder, anders als bei Gummi nicht jedes. Die Hose und das Oberteil, das ich trage ist aus einem Kunstleder, das mir zusagt. Es fühlt sich fast wie das Gummi meiner dicken Ganzanzüge an, was der Hauptgrund ist, warum es mir so gefällt, und erinnert dabei von der Optik her an echtes, handschuhweiches Leder. Es hat zudem den Vorteil, daß es im Alltag in etwa so unverfänglich wie echtes wirkt und nicht zwingend billig. Zudem besitzt die Hose einen gut versteckten Reizverschluß, der durch den halben Schritt verläuft. Ich muß sie also nicht ausziehen, wenn mein Dom an meine hübsche kleine Fotze will.« Ein fröhliches Lächeln umspielte ihre Lippen.

Er erwiderte ihr Lächeln mit einem vergleichbaren.

»Hast du mit deinem Mann auch Regenspaziergänge gemacht?«

»Überaus selten. Er war bei Regen freiwillig nicht aus dem Haus zu bekommen, daher habe ich sie in der Regel allein gemacht. Meist hier am Weiher entlang oder etwas weiter oben, durch den breiten Waldstreifen, der parallel verläuft, und auf dem man unter der Woche und insbesondere bei Regen so gut wie niemandem begegnet. Dennoch hatten wir gemeinsam Spaß dabei. Er hat sich oft kleinere Aufgaben oder Schikanen ausgedacht, je nachdem wie man es bezeichnen will und empfindet. Eins ums andere Mal hat er mich angewiesen, einen Slip mit einem innenliegenden Anal- und Vaginaldildo zu tragen. Ein anderes Mal mußte ich einen wirklich dicken Analplug einführen. Über die Zeit hat er den Durchmesser der Plugs gesteigert, so daß ich mit den Jahren recht ansehnliche in mich aufnehmen konnte. Ich schaffte lange Zeit sogar eine durchschnittliche Männerfaust aufzunehmen, jedoch habe ich meinen Schließmuskel während der letzten beiden Jahre nur noch mit mäßig dicken Plugs trainiert, so daß ich ohne weiteres jetzt nicht mehr könnte, wenn anales Fisting für eine Frau einen ganz eigenen Reiz besitzt, da es ja von den meisten als primäre schwule Praktik angesehen wird. Meinem Mann bereitete es nämlich mehr Freude, mir den Arsch zu fisten als die Fotze. Was mir gar nicht so ungelegen war, da ich lange Zeit ohnehin das Gefühl hatte, anal weitaus erregbarer zu sein als vaginal. Du kannst mir glauben, ob nun man ›nur‹ einen großen Plug im Arsch oder zwei kleinere in den unteren Körperöffnungen hat, ist nebensächlich, es macht das Gehen nicht bequemer, da es einen permanent erregt. Zudem darf man seine Erregung nicht zeigen, um keine merkwürdigen Reaktionen bei den Leuten, denen man begegnet zu provozieren, und mich irgendwo in die Büsche schlagen und kurz onanieren durfte ich ja auch nicht. Oder ich mußte zuvor viel Harntreibendes trinken und durfte mich unterwegs nicht erleichtern, was einem eine höllische Pein bereiten kann, selbst wenn man masochistische Neigungen besitzt, ab einem bestimmten Punkt ist kein Schmerz mehr lustvoll. Oder es war mir zwar erlaubt, meine Blase zu leeren, sobald ich es nicht mehr aushielt, aber ich mußte mich einnässen. Bei diesen Spaziergängen trug ich stets Leggings aus Latex unter meinen meist kunstledernen Hosen – die Hose und die Gummistiefel, die ich gerade trage, habe ich dabei schon getragen – so daß mir der Urin in die Gummistiefel lief. Bei den Mengen, die ich zuvor trinken mußte, und weil der Zeitrahmen für diese Art Spaziergänge lang gewählt war, blieb es natürlich nicht beim einmaligen Einnässen, insofern befand sich durchaus eine ansehnliche Menge Urin in meinen Gummistiefeln, was beim Gehen ein hörbar schmatzendes Geräusch verursacht. Das kann schon peinlich wirken, wenn das jemand hört und ein wenig hat mich das durchaus erröten lassen, begegnete ich jemandem. Ich habe mir unwillkürlich und sehr farbenfroh vorgestellt, was die Leute in dem Moment von mir denken würden, was mich wiederum in meiner Beschämung erregt hat, in den Augen der anderen von Grund auf verdorbenes Geschöpf zu sein. Wahrscheinlicher ist es nie wirklich jemand aufgefallen und wird auch nie jemandem auffallen und sollte es dennoch einmal der Fall sein, so denkt sich vermutlich niemand etwas dabei, weil die wirkliche Ursache nie erraten würde. Auch oder besser, gerade weil es manchmal eine qualvoll war, hat es mir stets große Freude bereitet. Selbst wenn ich mich einnässen mußte, habe ich es oft ebenso weit hinausgezögert als wäre es mir verboten, da es ein unglaublich lustvolles Gefühl ist, wenn man an diesem Punkt die Blase entleert. Allerdings muß ich zugeben, daß ich mich gerne in meinen Gummisachen einnässe und das Gefühl mag, wenn sich mein Urin in meinen Gummistiefeln sammelt. Die Lust an Urolagnie in Verbindung mit meinem Gummifetischismus habe ich bereits während meiner Pubertät entdeckt. Ich erzähle dir ein anderes Mal davon. Ich bin sicher, es gefällt dir. Mein Mann hat zwar nicht direkt selbst auf Urolagnie gestanden, aber wenn ich mich so richtig schön eingenäßt hatte und er war zu Hause, mußte ich nach meiner Rückkehr vor ihm eine Weile auf und ab gehen, damit er sich am schmatzende Geräusch meiner gefüllten Gummistiefel weiden konnte. Dabei hat mir einiges zu meiner ›Verdorbenheit‹ in recht deftigen Worten gesagt, was uns beide erregt hat. Schließlich mußte ich die Hose und die Leggings so weit hinunterziehen, daß er mich von hinten ficken konnte. Er ist jedes Mal sehr heftig und schnell gekommen, wie ich auch. Ihn hat es erregt, daß seine Frau ein Faible für Urolagnie besitzt.«

Sie hielt in leicht wehmütiger Erinnerung einen Moment inne, der aber schnell vorüber war und von Gero gar nicht so richtig wahrgenommen wurde, da er ihn das Bild beherrschte, wie die schöne Üppige neben ihm sich mehrmals eingenäßt auf diesen Wegen spazieren ging und das sehr genoß.

»Ich finde, daß Urolagnie mit einem Menschen, den man mag, einen ganz besonderen Reiz besitzt. Es ist unglaublich intim.«

»Es freut mich, daß du so denkst. Urolagnie, Fetisch und SM sind im Grunde harmlos, besonders die ersten beiden sind wohl die harmlosesten sexuellen Vorlieben, die man sich ausdenken kann. Wäre das neunzehnte Jahrhundert nicht dermaßen verklemmt gewesen und wären die Männer damals nicht so furchtbare Weicheier gewesen mit ihrer panischen Angst vor selbstbewußten Frauen und deren natürlicher Triebhaftigkeit, auch wenn sie den Frauen fortwährend einzureden versuchten, daß sie es gar nicht wären, sondern ihre wahre Bestimmung Mutterschaft und Ehefrau wären, ohne dabei zu bedenken, daß sie sexuell mühelos mit den Frauen mithalten könnten, wenn sie tatsächlich Eier in der Hose hätten, würde Sadomasochismus wahrscheinlich ganz anderes heißen und nicht zu den sogenannten sexuellen Perversionen gehören, die heute übrigens Paraphilien heißen. Was heute als SM bezeichnet wird, lief lange unter Flagellantismus und war allenfalls ein Kuriosum, wenn sich überhaupt jemand darüber ernstlich Gedanken gemacht hatte. Fetischismus als Kategorie des Sexuellen gab es davor schlicht nicht, ebenso wenig wie Urolagnie. Dabei haben diese Dinge mit Sicherheit schon seit unzähligen Generationen als Praktiken existiert und wer weiß, wie weit das eine oder andere davon verbreitet gewesen ist. Doch da verliert man sich schnell in Spekulationen, da man es heute kaum noch wird erfahren können. Dann kam so ein verklemmter katholischer Franzose namens Alfred Binet daher – seit Alfred Tetzlaff wissen ja, was von einem, der Alfred heißt zu halten ist – und erklärte Fetischismus mal so eben in einem ›klugen‹ Traktat als krankhaft. Der Mann mochte als Psychologie insgesamt vielleicht nicht schlecht gewesen sein, aber er hätte seine persönlichen Probleme mit der Sexualität nicht mit seinem Beruf verknüpfen sollen. Es gehört schon einiges an Borniertheit dazu, etwas an sich völlig harmloses zu einer psychischen Krankheit zu deklarieren. Der andere, der Krafft-Ebing, dem die Begriffe Sadismus und Masochismus zu verdanken sind, war um keinen Deut besser. Er befand sich ganz im männlich kollektiven Wahn seiner Zeit, daß Männer aktiv und Frauen passiv von Natur seien – eine Generation früher hätte man vermutlich noch vom göttlichem Gesetz gesprochen, was aber für diese Leute dasselbe gewesen sein dürfte –, daß also die Frauen in abwartender Verzückung darauf harren, vom erobernden Mann umworben zu werden, auf daß sie ganz schwach von seiner herausragenden natürlichen Männlichkeit – in Krafft-Ebings Kreisen gleichzusetzen mit einem dicken Bankkonto, solche ›Herren‹ haben sich quasi eine Frau gekauft – und ihm schmachtend in die Arme sinken – oder so ähnlich müssen sich die sich das gedacht haben. Da muß selbstverständlich alles, was nicht in dieses Schema paßt, ›krank‹, widernatürlich sein, ohne daß jemand über den Widerspruch in sich dabei nachgedacht hätte. Wären bestimmte sexuelle Verhaltensweisen tatsächlich widernatürlich, bräuchten auch keine Gedanken daran verschwendet zu wären, da sie schlicht nicht machbar wären, denn alles, was machbar ist, ist auch natürlich. Widernatürliches läßt sich zwar denken, aber nicht machen. Die einzige Frage, die in diesem Kontext wichtig ist, ist die nach der sozialen Verträglichkeit einer sexuellen Praktik. Fetischismus, SM und Urolagnie sind es, Vergewaltigung und Pädophilie sind es nicht – Aber laß uns ein anderes Mal davon sprechen, ich merke, wie ich mich ein wenig echauffiere, um im Ton der damaligen Zeit zu bleiben, zumal ich annehme, daß du ohnehin über ausreichend Kenntnisse unserer Historie verfügst.«

Er nickte, Daphne hatte ihm ausführlich darüber erzählt, im vergleichbarem Tonfall.

»Interessant in diesem Zusammenhang ist Havelock Ellis, fast im gleichen Alter wie Binet und nicht einmal eine Generation jünger als Krafft-Ebing. Er besaß bereits zu Anfang seiner Forscherlaufbahn eine differenzierte Sicht auf die Dinge, weil er, wie er später in seiner Autobiographie schrieb, die ich aber nicht gelesen habe, selbst eine Vorliebe für Urolagnie besaß. Als romantisch veranlagte Frau würde mich schon interessieren, ob und wie er diese mit Frauen hat ausleben können. – Doch jetzt wirklich genug von den alten Geschichten und laß uns den Tag genießen. Erzähle mir lieber, wie du deinen SM entdeckt hast.«

Ihre unbefangene Art über ihre Neigungen zu sprechen, ermunterte ihn nun seinerseits von seinem ›Werdegang‹ zu erzählen. Wie er Daphne über Gero vor fast drei Jahren kennengelernt und letztlich sie seine submissiven Neigungen ›entdeckt‹ hatte, aber auch zum Schluß gekommen war, daß in ihm auch dominante schlummerten, es letztlich an seinem Gegenüber lag, welches von beidem die Oberhand gewann. Er unterschlug lediglich, daß Daphne die erste üppige Frau war, mit der er jemals Sex und noch nie so erfüllenden gehabt hatte. Daß Daphne eine ebenso große und üppige Frau wie sie war, wunderte Simone nicht im geringsten. Er hatte ausführlicher und lebhafter gesprochen, als es ihm auffiel. Ohne sich dessen bewußt zu sein, hatte er besonders begeistert über Daphne in Kleidung aus hautengem Gummi und Latex gesprochen. Es war für Simone unüberhör, daß seine Begeisterung weniger Daphne an sich galt, sondern wie betörend für ihn gerade eine wohl gerundete Frau darin war, wie sehr ihn das sexuell besonders erregte.

Simone hatte ihm mit wachsender Zufriedenheit zugehört und ihre Einschätzung seiner Person erneut bestätigt gefunden und sie gar nicht allzuviel würde unternehmen müssen, damit er ihren Gummifetischismus teilte. Allerdings würde sie wohl nicht darum kommen, ihm auf Grund seiner bescheidenen finanziellen Mittel, einiges an Kleidung zu schenken. Das störte sie nicht, ihr Mann hatte sie gut versorgt hinterlassen, zumal es ihr ähnlich Daphne Freude bereitete, einen talentierten Autor zu fördern.

Sie hatten sie den Weiher zu Dreivierteln umrundet.

»Demnach bin ich tatsächlich deine erste devote Frau«, schloß sie. »Ich gebe zu, ich habe angenommen, daß du bereits länger von deinen Neigungen weißt und diese lebst. Aber das besitzt auch seinen Reiz.«

»Es hatte sich zuvor nicht ergeben. Dafür erinnert mich unser Spaziergang wieder daran, wie ich als Kind gerne in Gummistiefel und gelber Regenjacke durch den Regen spazierte und durch Pfützen stapfte.«

»Ganz wie bei mir. Allerdings war mir bereits damals auf eine für mich unbestimmbare Weise bewußt, daß Gummistiefel und das Material, aus dem meinen Regenjacken waren, mich besonders ansprachen, das durchaus erotisch. Während meiner Pubertät festigte sich das lediglich. Ich habe nie aufgehört bei Regen auch in der Schule Gummistiefel und Regenjacken zu tragen, wenn auch schickere als ein gewöhnlicher Friesennerz. Manche Jungen haben schon einen besonderen Blick auf meine Gummistiefel geworfen. Wären mir die Jungen meines Alters insgesamt nicht zu unreif gewesen oder es waren einfach nicht die richtigen in meinem Jahrgang, hätte ich vermutlich denjenigen, der auf besonders ›lüsterne‹ Weise auf meine Gummistiefel schaute, erhört.«

»Bei dir jedoch könnte die Lust auf Regenspaziergänge wiederkommen.«

»Davon gehe ich einmal aus. Meine Regenjacke jedenfalls gefällt dir.«

»Ja, ich finde sie chic und sexy zugleich.«

»Und natürlich würdest du mich nur zu gerne ficken, während ich sie trage.«

»Ja, durchaus.«

»Hättest du mehr Lust auf mich, wenn ich sie trage, als wenn ich sie nicht tragen würde?«

»Ich gebe zu, ich hätte tatsächlich mehr Lust auf dich, würdest du sie tragen. Das Material weckt auf besondere Weise sexuelle Assoziationen. Das ist wie bei Gummi und Latex. Ich kann es nicht direkt beschreiben, woran es sich im einzelnen fest macht, ich weiß nur, daß es eine besondere Kombination aus Haptik und Optik ist. Vermutlich liegt es auch an der starken sexuellen Konnotation dieser Materialien, die mir natürlich schon lange bekannt ist.«

Er hatte grundsätzlich große Lust auf sie, ganz gleich, was sie trug, deshalb erschien ihm das ein wenig nebensächlich, dennoch gefiel ihm der Gedankenaustausch mit ihr darüber.

»Hast du insgesamt lieber Sex mit einer Frau – mit der du ohnehin gerne Sex hast – sobald sie etwas aus einem bestimmten Material trägt, was du besonders sexy findest, oder sie überhaupt sexy gekleidet ist, anstelle nackt zu sein.«

Er fühlte sich schon ein wenig ausgefragt und unterdrückte daher einen Seufzer, wenngleich ihm die Antwort leicht fiel.

»Insgesamt gefällt es mir besser, ist sie sexy gekleidet. Du warst für mich tatsächlich in deinen Stiefeln aus Veloursleder, deinem hochgeschlitzten Lederrock und den altmodischen Dessous verführerischer. Heute morgen, als du nackt warst, hat es mir auch Spaß gemacht, da haben mich besonders deine großen schweren nackten Brüste erregt. Aber die waren gestern ja auch nicht vom Stoff bedeckt.«

»Du würdest mich beim Sex also lieber in geilen Klamotten sehen.«

»Wenn du es so sagst, ja, das würde ich lieber.«

Wenn Daphne ihn nur hören könnte! Aber ihr gegenüber war es ihm nie möglich gewesen, das so unbefangen zuzugeben. Bei Simone fiel ihm das leicht. Was hatte sie nur, daß er wie selbstverständlich ihr gegenüber Dinge eingestand, die er sich vor einiger Zeit noch nicht einmal selbst eingestanden hätte, unabhängig davon, daß er da noch gar nicht darüber nachgedacht hätte.

»Dann paßt das. Ich trage sehr gerne geile Klamotten beim Sex.«

Er fühlte eine Vertrautheit bei Simone, wie er sie vermutlich noch nie bei einer Frau gespürt hatte, aber wahrscheinlicher war, daß er es bisher nie zugelassen hatte, oder war erst gleich jeder Frau aus dem Weg gegangen, bei der diese Vertrautheit hätte entstehen können, die ihn seinerzeit wohl mehr von einer Verbindung mit Marietta abgehalten hatte, als alles andere.

»Ich würde dich gerne in den Sachen vögeln, die du jetzt trägst.«

Sie blickte ihn fest an. Nein, er sagte es nicht aus ›Gefälligkeit‹. Es war ihm wirklich Ernst. Sie war zufrieden.

»Mich erregt es auch, trägt ein Mann etwas aus meinen Lieblingsmaterialien. Aber das dürfte dich nicht sonderlich überraschen.«

»Daphne hat mir oft Shorts aus dickem Gummi zum Tragen gegen und ich habe mich darin wohlgefühlt. Dir kann ich es ja sagen. Bei mancher Session, bei der ich auf dem Bett auf einem Gummilaken gefesselt lag, hat sie mir über den Schwanz gepinkelt, so daß mir ein Teil ihres Urins durch die geöffnete Klappe in die Shorts gelaufen ist und sich unter meinem Hintern gesammelt hat. Das war sehr geil für mich.«

»Du mußt nur etwas sagen, dann pinkle ich dich an.«

»Ein Dom, der von seiner Sub angepinkelt wird, ist das nicht etwas Ungewöhnlich?« fragte er mit einem Zwinkern.

»Wenn er es von ihr verlangt, ist es ganz natürlich. Eine alte perverse Gummisau als Dom zu haben, wäre ich nicht wirklich abgeneigt.«

»Du bist schon ein Ferkel«, sagte er liebevoll.

»Naja, eher eine alte Sau. Mit vierzig ist man wahrlich kein einfaches Ferkel mehr. Du weißt doch, was Woody Allen auf die Frage, ob Sex schmutzig sei, antwortete; nur wenn er richtig gemacht würde. Richtig guter Sex braucht einfach das Element des umgangssprachlich versauten. Inkontinenzlaken werden schließlich nur zu einem Teil von Menschen mit Inkontinenz gekauft. Das ist wie mit den Reitgerten, von diesen werden auch weit mehr verkauft als es in diesem Land Pferde gibt, zumindest vierbeinige. Zweibeinige Stuten und Hengste gibt es dagegen ja reichlich.«

»So wie du?« Es amüsierte ihn der Vergleich.

»Klar bin ich eine heiße Stute, die gerne von einem Hengst gedeckt wird. Eine Frau, die bei dir von einem Pferdeschwanz spricht, meint das mit Sicherheit nicht auf die Frisur bezogen. – Ach, Gero, jetzt schaue nicht so pikiert. Freue dich lieber darüber, daß du einen großen dicken hast. Frauen mögen das. Es ist schön, ausgefüllt zu sein. Darum mögen Frauen Fisten ja auch. Bei dir ist es, daß eine auch dann noch etwas von dir spürt, wenn dein Schwanz in ihr schlaff wird. Dich kann man tief in sich spüren. Deiner ist dabei auch nicht zu lang, daß er an die hintere Vaginalwand anstößt, das ist für viele Frauen mehr schmerzhaft als lustvoll. Allerdings weiß ich nicht, wie das bei mir ist, da fehlt mir die Erfahrung. Statt immer so pikiert dreinzuschauen, wenn man deinen Schwanz lobt, freue dich doch lieber darüber, daß Mutter Natur bei dir großzügig gewesen ist, was wiederum bestätigt, daß die Natur weiblich ist. Schlimmer wäre, wenn du nur mit Frauen zusammen wärst, die das nicht zu würdigen wissen.«

Er nickte nur. Sie hatte ja Recht.

Sie gingen ein Stück schweigend, ihren Gedanken nachhängend, die sich in vielem ähnlich waren.

Sie waren wieder auf dem Weg, der zur Siedlung zurückführte.

Sie blieb plötzlich stehen und küßte ihn auf den Mund, wobei sie ihm die Zunge tief in den Mund schob.

»Es ist schön, daß es dich gibt.«

»Ich auch.« Er hatte ein leichtes Kratzen im Hals. Hatte das überhaupt schon einmal zu einer Frau gesagt? Allenfalls gedacht und er konnte sich dabei auch nur an Daphne erinnern.

Sie gingen wieder einige Schritte in schweigendem Einvernehmen.

»Ich bin schon wieder naß zwischen den Beinen«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »So sehr sehne ich mich nach deinem großen dicken Schwanz. Du brauchst mir nur den Reißverschluß meiner Hose zu öffnen, um dich an mir zu bedienen. Erst fickst du mich und dann spritzt du mir ins Gesicht. Ein Teil deines Spermas werde ich mit der Zunge erreichen und auflecken können, ein Teil wird mir am Kinn hinunter auf die Regenjacke laufen. Oder du spritzt mir die Regenjacke voll und wir beide schauen zu, wie dein Sperma an meiner glänzenden Regenjacke hinunterläuft.«

Ein wohliges Kribbeln lief ihm den Rücken hinunter. Er hörte sie nun zu gerne auf diese Weise reden.

»Ich spritze einer Frau gerne ins Gesicht, besonders gefällt es mir, wenn ihr das Sperma am Kinn hinunterläuft. Aber es ist auch schön, in deiner wundervollen Fotze abzuspritzen oder dir darüber zu spritzen und du verreibst es auf deinen Schamlippen wie eine pflegende Creme.«

»Oh ja, spritzte mir über die Fotze. Ich spiele gerne mit Sperma herum.«

»Wenn ich dir jetzt sagen würde, daß du dich einnässen sollst.«

Ihm stockte beinahe der Atem über die vermeintliche Kühnheit seiner spontanen Eingebung, schließlich war ihm bewußt, daß sie es machen würde, verlangte er es tatsächlich von ihr.

»Obgleich ich keine Leggings aus Latex unter der Hose trage, würde ich es machen. Das Kunstleder ist leicht zu reinigen und wenn etwas aus dem Reißverschluß tropft, ist es auch nicht schlimm. Aber ich müßte dich enttäuschen, solltest du es tatsächlich von mir verlangen. Bevor wir das Haus verlassen haben, war ich auf dem Klo. Es würde sich also nicht lohnen. Es lohnt sich nur, ist die Blase zum Bersten gefüllt. Dann ist es ein unbeschreibliches Vergnügen, wie die warme Flüssigkeit innen an den Beinen hinunter im steten Strom in die Gummistiefel läuft und sich dort sammelt.«

An ihrem Tonfall bemerkte er, daß sie es mehr bedauerte als er. Für ihn war es vorerst nur eine Idee. Das erotisierende Kribbeln, das ihm ihre Passion verursachte und den Blutfluß in seinem Schoß verstärkte, festigte in ihm den Wunsch, ihr bei einem gemeinsamen Spaziergang zu ›befehlen‹, sich einzunässen.

»Du solltest dich auch einmal in entsprechender Kleidung einnässen und kennenlernen, wie es ist mit vollgepißten Gummistiefel zu laufen. Es macht viel Spaß.«

»Wann hast du dich denn bei einem Regenspaziergang das letzte Mal eingenäßt?«

»Das ist noch gar nicht so lange her. Es war in diesen Gummistiefeln und in dieser Hose, aber mit Leggings aus Latex darunter.«

»Im Augenblick genügt es mir, wenn du dich nicht ausziehst, wenn wir zurück sind und vögeln.«

»Es ist schon ein wenig kurios, seit dem Tag, an dem du auf Grund des Zimmers gekommen bist, male ich mir aus, wie es wäre, deine Sub zu sein. Jetzt, wo es soweit ist, will ich in erster Linie nur geilen Sex mit dir.«

»Ich glaube, wenn man solange allein gewesen ist, sind zu Anfang die Prioritäten andere, als man dachte.«

»Vielleicht liegt es auch an dir. Vielleicht verspürt eine Frau bei dir zuerst sexuelle Lust. Du bist schließlich alles andere als ein mäßiger Liebhaber. Du weißt mit deinen Fingern umzugehen, du hast mich mit ihnen bereits zum Abspritzen gebracht. Du hast einen wundervoll großen Schwanz, den du zu gebrauchen weißt. Du spritzt zudem kräftig und recht weit ab. Ich sehe einem Mann gerne zu, wenn er abspritzt. Eine Frau spürt bei dir sofort, daß sie bedenkenlos mit dir über ihre geheimsten sexuellen Wünsche sprechen kann und sie von dir auch erfüllt bekommt. Andererseits liegt es ja auch an dir, wieviel sexuelle Aktivität du bei mir zuläßt. Bin ich zu fordernd, bin ich zu sehr notgeile Schlampe, mußt du mich halt ›bestrafen‹, damit wir nicht beide ›Opfer‹ meiner kaum zu sättigenden Triebhaftigkeit werden.«

»Im Augenblick deckt sich deine Triebhaftigkeit recht gut mit meiner.«

Sie fühlte, daß es mehr als ein Entgegenkommen war.

»Dann ist es ja gut.«

Sie machte aus ihrer großen inneren Zufriedenheit keinen Hehl.

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