Donnerstag, den 22. Februar 2007 von: Armin A. Alexander
Nachdem ich bereits einige Gegenlichtaufnahmen gezeigt habe, hier nun ein paar einfache Praxistips.
Eine uralte Grundregel in der Photographie lautet: »immer mit der Sonne bzw. Lichtquelle im Rücken photographieren.« Das ist garantiert zwar eingermaßen akzeptabel belichtete, aber auch viel zu oft langweilige Aufnahmen. Man muß sich aber stets bewußt sein, daß Gegenlicht enorme Kontraste bedeutet. Bei wirklich sonnigen Tagen im Sommer mehr als 1:10 000. Das packen weder Film noch Chip, wobei der Film aufgrund seiner anderen Beschaffenheit sogar etwas stärkere Kontraste verarbeiten kann. Grelles Sonnenlicht sollte man meiden, es lieber vormittags oder abends oder bei leicht diesigem Wetter versuchen, dann sind die Chancen für gute Aufnahmen größer.
Will man also das Motiv im Gegenlicht so darstellen, daß es nicht in totaler Dunkel versinkt, muß man auf jeden Fall deutlich länger belichten als die Kamera vorschlägt. Denn egal welches Meßsysten verwendet wird, und sei es noch so ausgeklügelt, es geht stets von durchschnittlichen Werten aus. Extreme Kontraste irritiert es.
Einfachste Methode ist, die Belichtungskorrektur auf 4x zu stellen, bei weichem Licht genügt auch schon 2x. Wer wirklich gute Gegenlichtaufnahmen will, kommt nicht darum herum, alle Automatiken abzuschalten und sich auf die gute alte manuelle Messung zu verlassen. Man kann natürlich auch den Meßwertspeicher verwenden, aber meist wird der Wert nur für die nächste Aufnahme gespreichert. Besitzt die Kamera die Möglichkeit zur Spotmessung, dann einfach den bildwichtigen Teil anvisieren, die Werte ablesen und einstellen. Andernfalls so weit mit der Kamera herangehen, bis das Bildwichtige fast den ganzen Sucher füllt und wie oben verfahren.
Ein paarmal gemacht und man bekommt die nötige Übung. 😉
Obige Aufnahme entstand am späten Nachmittag und besitzt relative geringe Kontraste. Ist also gut zu bewältigen.