Kurzes #102 – Viviane

von
Armin A. Alexander

Die Fortsetzung von: Der Einzug, Die ›Schöne Künstlerin‹, Der schöne Jüngling, Bettina, Ein Wochenende mit Bettina, Begegnung im Mondschein und Die ›Schöne Üppige‹

 

Die ›Schöne Künstlerin‹ erhielt während der folgenden Tage wiederholt Besuch von der schönen Üppigen und nicht nur, um ihr für das Bild Modell zu stehen, das in der Tat das Pendant zum Bild des Jünglings wurde. In ihrer Eigenschaft als Liebhaberin blieb sie zudem stets über Nacht. Sie besaß offensichtlich eine Vorliebe für hautenge Hosen und Oberteile aus weichem Leder und Stiefel. Da letztlich alles zur Gewohnheit werden kann, auch der Anblick schöner, sich liebender Frauen, warf er bald nur noch sporadisch einen Blick hinüber.

Wenn er auch scheinbar wie in Klausur lebte, so waren seine Tage nicht nur mit Einsamkeit und Schreiben angefüllt und Bettina sein einziger Besuch seit er das Haus bezogen hatte, von der Einweihungsparty einmal abgesehen. Etwa alle zwei Wochen kam sein Verleger nachmittags auf einen Sprung vorbei, wie dieser es selbst bezeichnete. In Wahrheit ging er nie vor Mitternacht. Es waren anregende Gespräche, die beide genossen. Ebenso ließ sich Marius regelmäßig sehen. Zur Zeit war dieser frisch verliebt. Er brachte gelegentlich seine neue Liebe, einen jungen Journalisten mit, den er sehr sympathisch fand. Nicht daß Marius häufig seine Liebhaber wechselte, dennoch hielten seine Beziehungen im Durchschnitt kaum mehr als zwei Jahre. Das lag weniger an vermeintlicher Unstetigkeit, sondern daran, daß Marius das Talent besaß, immer an Männer zu geraten, die nur für bestimmte Zeit in der Stadt weilten und bald aus beruflichen Gründen irgendwohin in die tiefe nord-, süd- oder ostdeutsche Provinz oder sonst wo in Europa ziehen mußten. Nichts kann eine Beziehung so schnell erlahmen lassen, wie einige hundert Kilometer Entfernung, abgesehen von gravierenden Neigungs- und Interessenunterschieden. Marius dagegen war beruflich fest an die Stadt gebunden. Doch auch ohne dem hätte ihn nichts dazu bringen können, seine geliebte Vaterstadt zu verlassen, selbst ein so attraktiver junger Mann wie der jetzige nicht. – Vielleicht hatte Marius diesmal mehr Glück.

Marius und dessen Freund, die ihn am Abend zuvor besucht hatten, waren erst in den frühen Morgenstunden gegangen. Als er sie zum Wagen begleitet hatte, zeigte sich im Osten bereits ein heller Streifen. Er sah ihnen mit einem langen, herzhaften Gähnen nach. Er war bereits eingeschlafen, noch bevor sein Kopf das Kissen berührt hatte.

Unsinnigerweise war er nur wenig später als gewöhnlich aufgestanden. Doch schon bald forderte die durchwachte Nacht ihren Tribut. Mehrmals herzhaft gähnend gab er dem Schlafdrang nach und legte sich für ein Stündchen oder zwei aufs Sofa im Arbeitszimmer. Er war kaum in einen wohligen Halbschlummer hinübergeglitten, als es klingelte. Schlaftrunken taste er nach dem Telefon, das er auf dem Couchtisch abgelegt hatte, da er im ersten Moment glaubte, das Klingeln sei von dort gekommen, obwohl es einen vollständig anderen Klingelton besaß. Ein zweites, diesmal länger andauerndes Läuten belehrte ihn eines besseren. Träge und verschlafen ging er nach unten.

»Ich dachte schon, du wärst nicht da.«

»Viviane«, rief er erstaunt aus, als sähe er einen Geist, und war sofort um einiges wacher.

»Danke. Begrüßt man so seine alte Freundin?« Sie verzog pikiert das Gesicht und trat mit einer Selbstverständlichkeit an ihm vorbei ins Haus, als wohnte sie hier.

Anscheinend gelang es ihm, seit er hier lebte nicht, seine Besucherinnen adäquat und zu deren Zufriedenheit zu empfangen. Etwas schuldbewußt schloß er die Tür hinter ihr. Allerdings kam ihr Besuch für ihn noch um einiges überraschender als der von Bettina.

Viviane bei sich zu sehen war nicht nur eine Überraschung, sondern bedeutete letztlich nur eines; selten suchte sie ihn aus einem anderen Grund auf, zumindest wenn sie nicht zuvor anrief. Manchmal sah und hörte er von ihr wochen-, ja oft monatelang nichts, immer wenn sie sich gerade in einer glücklichen Beziehung befand, oder es glaubte zu sein – meistens traf letzteres zu. Sie verliebte sich fast so schnell wie Marius, nur häufiger und intensiver. Das an sich wäre nicht das größte Problem, doch neigte sie dazu, noch mehr alle Vernunft auszuschalten, als es bei Verliebten ohnehin schon üblich ist. Regelmäßig schien sie völlig zu vergessen, daß sie bekennende Sadomasochistin und Fetischistin seit ihrer Pubertät war, und somit die Beziehung mit einem ›Stino‹ nach aller Erfahrung nicht gelingen konnte, von selten Ausnahmen einmal abgesehen, was jedoch nie ohne zusätzliche Spielbeziehungen mit anderen SMern funktioniert, was sie nur zu gerne anderen schulmeisterlich unterbreitete, die so unklug waren, das zu versuchen. Leider hielt sie sich selbst lieber an die, durch nichts bewiesene optimistische Annahme, daß im Grunde jeder ›pervers‹ sei, die meisten wüßten es nur noch nicht. Früher oder später mußte sie sich jedoch der ernüchternden Erkenntnis stellen, daß die Realität wieder einmal ihr Wunschdenken aufs Gröbste durchkreuzt hatte und sich nichts hervorlocken ließ, das nicht vorhanden war. Ihr Auserwählter mochte zwar unbestreitbar seine Qualitäten haben, aber sadomasochistische Neigungen gehörten eindeutig nicht dazu, lediglich ihr Materialfetisch für Leder und auch Latex wurde gelegentlich noch einigermaßen positiv aufgenommen. Daß der eine oder andere ihrer Verflossenen ihr noch eine sexuelle Präferenzstörung als ›Diagnose‹ zum Abschied mit auf den Weg gab, weil sie darüber hinaus dazu neigte, den Ärger über ihre eigene Blauäugigkeit an ihrem Gegenüber in blumigen Verbalinjurien auszulassen, wobei ihr diesbezüglicher Sprachschatz einen respekteinflößenden Umfang besaß, war nur das Tüpfelchen auf dem I, was zugleich in ihr den Selbstvorwurf beförderte, wie sie es überhaupt mit einem derart bornierten Kerl hatte aushalten können.

Er hatte ihr mehr als einmal mit freundlicher Ironie gesagt, daß sie einen Hang habe, ihren offensichtlichen vorhandenen Masochismus, obwohl sie überwiegend sadistisch dominant war, auf eine alles andere als lustbetonte Weise auszuleben. Worauf sie ihm stets zur Antwort gab, daß das vielleicht sogar zutreffend sei, aber eigentlich war ›Er‹ doch am Anfang so nett gewesen und sie hätte gedacht – und überhaupt habe mancher bei der richtigen Frau doch entdeckt, daß er – usw. usf. – worauf er stets einen langen resignierenden Seufzer unterdrücken mußte. Dabei herrschte an Spielbeziehungen zu sadomasochistisch veranlagten Männern bei ihr kein Mangel, nur waren die meist verheiratet oder befanden sich in festen Beziehungen. Auch dafür besaß sie das besondere ›Händchen‹. Ihm fehlte das Verständnis, wie eine gestandene Frau von vierzig Jahren nur so voller Naivität bei der Partnerwahl handeln konnte. Er hatte ihr bereits mehr als einmal in derber Weise vorgeworfen, mösengesteuert zu sein, weil er sich gegen ihr Selbstmitleid nicht mehr anders zu wehren gewußt hat. Sie stritt seinen Vorwurf in keiner Weise ab, sondern gab ihm unumwunden Recht. Sie sah ihm dann nur traurig mit tränenfeuchten Augen an und schmiegte sich schutzsuchend wie ein kleines hilfloses Mädchen an ihn. Und machte natürlich beim nächsten Mal dieselben Fehler. Er war ihm, als benötigte sie diese Destruktivität in ihrem Leben wie die Luft zum Atmen.

Während Marius jede Trennung halbwegs mit Würde bewältigte – er kam zu ihm und klagte ihm einen ganzen Tag lang sein Leid, aber dann war das Thema auch abgearbeitet –, löste Viviane ihren Liebeskummer stets in drei Phasen auf; zuerst kompensierte sie die Trennung oral; sie plünderte den Kühlschrank und kaufte dann den halben örtlichen Supermarkt leer. Weil das naturgemäß nicht ohne Folgen bleiben konnte, intensivierte sie ihr regelmäßiges Fitneßprogramm, das sie während ihrer Beziehungen eher sporadisch betrieb – klugerweise war sie vor über zehn Jahren Mitinhaberin eines Fitneß-Studios geworden und längst ihre beste Kundin, nur so gelang es ihr, das Gewicht trotz dieser -kapaden in einem für sie akzeptablen Rahmen zu halten, schließlich war sie alles andere als eine schlanke Elfe, dafür eine bildhübsche, große muskulöse Üppige, an der kein Gramm zu viel und nichts an der falschen Stelle war, auf deren straffen, wenn auch deutlich gewölbten Bauch und festen Po manche Gertenschlanke durchaus neidisch werden konnte, mit einem so mütterlichen Busen, daß es ihr unmöglich war, im Stehen ihre Fußspitzen zu sehen. Hatte sie ihren Körper und vor allem ihre Seele wieder einigermaßen in Form gebracht, suchte sie in der dritten und letzten Phase bei ihm Trost und Aufmunterung. Das selbstredend mit der gleichen Intensität, mit der sie die beiden ersten Phasen bewältigte. Ihre entspannte Mimik, ihre Fröhlichkeit und daß sie mal wieder wirkte, als sei sie gerade von der Titelseite eines Hochglanzmodemagazins für stilvolle Übergrößen entstiegen, waren untrügliche Zeichen für den Beginn jener dritten Phase und daß ihm diesmal das Zerfließen in Selbstmitleid über die eigene Gutmütigkeit erspart bleiben würde.

Marius hatte einmal gesagt, daß sie sich, ob bewußt oder unbewußt, sei einmal dahingestellt, so verhielt, um der Gefahr einer glücklichen, dauerhaften Beziehung auszuweichen, denn so konnte sie guten Gewissens die Schuld für ein Nichtgelingen anderen zuweisen und behielt letztlich ihre Unabhängigkeit. Ihr im tiefen Inneren vorhandenes Bedürfnis nach einer harmonischen Beziehung und der daraus resultierenden Geborgenheit würde sie sich regelmäßig bei ihm für eine kurze Zeit holen. Sobald sie spürte, daß die Gefahr greifbar wurde, daß es tatsächlich zu einer Beziehung käme, da es viele Übereinstimmungen zwischen ihnen gab, verabschiedete sie sich auf höfliche Weise. In seiner Gutmütigkeit, die ihm zur Ehre gereichen würde, gelang es ihm nicht, Tacheles mit ihr zu reden. Allerdings war die Frage, ob sie beide nicht bereits den Punkt überschritten hätten, an dem eine nüchterne Analyse noch möglich war und ob es für beide überhaupt gut war, diese Auseinandersetzung zu suchen. Daß er hoffnungslos in sie verliebt war und sie in gewisser Weise in ihn auch, lag auf der Hand, nicht ohne Grund suchte sie nach jeder Trennung Trost und Aufmunterung und die Erfüllung ihrer Neigungen bei ihm, die sie in dieser Form ansonsten nicht bekam. Ihr konnte noch nicht einmal der Vorwurf gemacht werden, sie würde seine Gutmütigkeit ausnutzen, denn sie gab ihm ja auch viel. Die Nähe und Hingabe, die er von ihr erhielt, waren ohne jeglichen Hintergedanken aus einem tiefen inneren Bedürfnis heraus.

Marius hatte noch viel mehr über Viviane und ihn und ihre besondere Beziehung zueinander gesagt, die Profession des Psychologen war gänzlich zum Vorschein gekommen, obwohl Marius den Grundsatz vertrat, daß Freunde nicht unter die Lupe des Psychologen zu stellen.

Er wußte nur zu gut, daß ihn mit Viviane eine Art Co-Abhängigkeit verband, er ihr Verhalten womöglich förderte, anstelle sie in ihrem Liebeskummer allein zu lassen und ihr somit die Gelegenheit geben, sich selbst zu finden. Andererseits klammerte er sich an die überaus schwache Hoffnung, daß eines Tages die Erkenntnis sie ereilen würde. Dabei hätte das, wenn je eine ernstzunehmende Aussicht bestanden hätte, längst geschehen müssen. Insgesamt war sie jedoch seelisch stabil und hatte ihr Leben in allen anderen Bereich fest im Griff.

Während sie den Weg in sein Wohnzimmer alleine fand, folgte er ihr gemächlich, so richtig wach er doch noch nicht. Ihre blaue Lederhose, sie trug oft und gerne Leder, lag wie eine zweite Haut an ihr, betonte ihre muskulösen Beine mit den schmalen Fesseln und das wunderschöne, runde feste Gesäß. Das fast taillenlange rotbraune Haar, durch das er gerne mit den Fingern glitt, fiel in Kaskaden von Locken über ihre runden Schultern, direktes Sonnenlicht überzog es stets mit einem kupfernen Schimmer. Wie üblich duftete es wie die Fülle des Frühlings an sich, eigentlich duftete die ganze Frau so. Auf den hohen Absätzen ihrer Stiefel, die sie noch größer erscheinen ließen und sie ihn damit leicht überragte, schritt sie sicher dahin. Es mußte schon ein außergewöhnlich heißer Sommertag sein, daß sie auf Stiefel verzichtete.

»Schön hast du es hier«, meinte sie nach einem kurzen Rundblick.

Sie zog die kurze taillierte Lederjacke aus, unter der sie ein ärmelloses Oberteil aus dem gleichen Leder wie die Hose trug und durch das sich ihre Brustwarzen sanft hindurchmodellierten – Viviane verzichtete besonders während der dritten Phase gerne auf einen BH. Er wunderte sich immer wieder aufs Neue, wie fest ihre Brüste trotz ihrer Üppigkeit und für eine Frau ihres Alters noch waren –, und legte sie nachlässig über die Sessellehne. Sein Blick fiel nicht sogleich auf ihr Dekolleté, sondern auf die kunstvolle, an ostasiatische Motivik orientierte Tätowierung ihrer muskulösen Armen, die ein beredtes Zeugnis davon abgaben, daß sie Phase zwei stets intensiv betrieb.

Er konnte nicht umhin, zum ungezählten Male festzustellen, daß sie eine der schönsten Frauen war, die er kannte – Saskia und Bettina und Maria und einige andere, ihm auf die eine oder andere Weise nahestehende Frauen mochten es ihm verzeihen –, trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer ausgeprägten weiblichen Rundungen. Er unterschlug dabei gerne, daß er prinzipiell einen Hang zu Frauen mit femininen Formen besaß.

»Ich bin auch sehr zufrieden«, seinem Tonfall nach konnte es sich gleichermaßen auf das Haus wie auf ihre Anwesenheit beziehen.

Er sah zu, wie sie zum Fenster ging und hinausschaute, was ihm einen Blick auf den tiefen Rückenausschnitt ihres Oberteils ermöglichte, der die Sicht auf ihren kunstvoll, im selben Stil wie die Arme farbenfroh tätowierten Rücken freigab.

Er kannte mehrere Frauen, die tätowiert waren, doch nur wenige hatten ihren Körper derart in eine kunstvolle, das Auge erfreuende lebendige Leinwand verwandelt wie sie. Jeder Abschnitt war mit Sorgfalt geplant und entworfen worden. Lediglich die Unterschenkel und der größte Teil ihrer Vorderseite, dort zog sich lediglich eine Ranke vom rechten Oberschenkel über den Bauch eine Handbreit unterhalb der linken Brust zum Rücken hin, sowie ihre Hände waren – noch – nicht tätowiert.

»Dein Garten ist ein richtiger kleiner Park. Also hat Marius doch nicht übertrieben«, sagte sie mehr zu sich selbst.

Sie drehte sich um und kam auf ihn zu. Sie umarmte und küßte ihn, wegen ihrer hohen Absätze mußte sie sich ein wenig zu ihm hinunterbeugen, obwohl er eigentlich etwas größer als sie war, was ihm aber keinesfalls mißfiel. Eine große, stattliche Frau, die ihm physisch überlegen war, kam seiner devoten Neigung nur zu gut entgegen.

Er hatte den üblichen leidenschaftlichen Kuß erwartet, als hätte sie monatelang auf ein erotisches Zungenspiel warten müssen, doch wurde es ein fast freundschaftlicher. Das konnte nur bedeuten, daß sie nicht wie üblich bloß für eine Aussprache und anschließend etwas Zärtlichkeit gekommen war. Das ließ ahnen, daß es diesmal eine andere Qualität besaß als bisher. Er war gespannt. Sie ließ ihn auch nicht lange im unklaren.

»Kann ich ein paar Tage bei dir bleiben?« fragte sie ungewohnt zurückhaltend. »Ich war so unklug vorübergehend zu Florian, diesem Ekel«, ihr Tonfall drängten ihm Assoziationen zu Mordgelüsten auf, zumal sie auf eine deftige Verbalinjurie verzichtete, »zu ziehen und meine Wohnung derweil einer Freundin zu überlassen. Solange bis sie etwas Neues hat, bin ich ohne Wohnung. Es ist auch nicht für lange. Für eine, höchstens aber zwei Wochen«, beeilte sie sich zu versichern und lächelte etwas verlegen.

Er fragte sie nicht, warum sie ihre eigene Wohnung nicht mit dieser Freundin teilen konnte oder auch wollte, wahrscheinlich war jene nicht allein dort, und es würde sicherlich weit mehr als zwei Wochen vergehen, ehe sie wieder in ihre Wohnung ziehen konnte, daran bestand für ihn kein Zweifel, andernfalls wäre sie seinem Blick auch nicht verlegen ausgewichen. Wollte sie darüber sprechen, würde sie es schon früh genug tun. Unabhängig davon hatte er absolut nichts dagegen einzuwenden, blieb sie eine Zeitlang bei ihm. Wie lange war sie nicht mehr länger als ein oder zwei Nächte bei ihm geblieben?

»Von mir aus kannst du solange bleiben, bis deine Wohnung wieder frei ist. Ich habe ja Platz genug hier. Du weißt, daß du mir immer willkommen bist«, sagte er eine Spur zu begeistert, wie er fand, umarmte sie und drückte sie mit fast schon mit übertriebener zärtlicher Leidenschaft an sich.

Beinahe hätte er gesagt, daß es ihm am liebsten wäre, würde sie ganz bei ihm einziehen. Aber das wußte sie sowieso und wäre zudem strategisch ungünstig.

»Du bist lieb«, sagte sie, ließ sich seine zärtlich feste Umarmung gefallen und küßte ihn nun mit der ihr eigenen Leidenschaft, mit der sie letztlich alles tat. Er spürte, wie er eine Erektion bekam, was für ihn in ihrer Gegenwart nicht ungewöhnlich war.

Während sie sich mit einem Papiertuch die Spuren der soeben auf der Couch genossenen Lust entfernte und ihr Make-up auffrischte, genauer gesagt ihren Lippenstift erneuerte, ansonsten benutzte sie nur noch einen Kajalstift, mit dem sie ihre tiefbraunen Augen betonte, holte er, sichtlich mit sich und der Welt zufrieden, ihr Gepäck aus dem Wagen, das eher für zwei Monate denn für zwei Wochen kalkuliert war, wenn sie nicht gar ihren ganzen Hausstand mit sich führte, was ihm nur recht war.

»Wo bringst du mich unter?« fragte sie, während sie im Türrahmen des Wohnzimmers den Reißverschluß der Hose schloß, der wie alle ihrer maßgeschneiderten Lederhosen durch den halben Schritt reichte. Sie liebte es, angezogen Sex zu haben.

»Wohin wohl schon? In mein Schlafzimmer selbstverständlich!«

»Hast du kein Gästezimmer?« Es war eine reine Anstandsfrage und nach der vergangenen Stunde auf seiner bequemen mit weichem braunem Leder bezogenen Couch auch eine reichlich überflüssige.

Aber so war sie nun einmal, sie drängte sich ungern auf, konnte vor allem schlecht Nein sagen, was ihre Männer in einem atemberaubenden Tempo erkannten und in der Regel noch schneller ausnutzten. Erkannte sie es, war es meist schon zu spät für eine gütige Trennung. Dabei war sie in der Redaktion als reißende Tigerin gefürchtet, wenn es darum ging, eine Sache, an die sie glaubte, durchzusetzen.

»Doch, habe ich. Aber was willst du dort? Wir wissen beide, daß du es ohnehin nicht benutzen wirst. Außerdem fürchte ich mich allein im Dunkeln, eine stattliche Frau gibt mir Sicherheit«, fügte er scherzhaft hinzu.

Es war seine Art zu zeigen, wie überflüssig er ihre Frage fand.

»Sag ruhig, daß du gerne eine dicke Frau mit großen weichen Brüsten im Bett hast«, erwiderte sie fröhlich. »Die meisten Männer haben gerne eine dicke Frau mit großen weichen Brüsten im Bett.«

Sie mochte jedes Kilo an sich und die Art und Weise, wie sie das Wort ›Dick‹ auf sich bezogen aussprach, verriet Selbstverliebtheit und Selbstbewußtsein. Allem zum Trotz war sie überzeugt und die Erfahrung schien ihr Recht zu geben, daß attraktive dicke Frauen ohnehin häufiger und besseren Sex hatten, als die übermäßig Schlanken, zudem hatten ihr schon so einige gutaussehende Männer zu Füßen gelegen.

Er ging mit einem großen Koffer und einer Reisetasche, die seines Erachtens Ziegelsteine zu enthalten schien, nach oben.

Viviane nahm die anderen beiden kaum weniger leichten Reisetaschen und das Beautycase, die er im Flur abgestellt hatte und folgte ihm.

»Dein Arsch ist immer noch so herrlich knackig«, meinte sie fröhlich, als sie hinter ihm die Treppe hinaufstieg. »Das macht mich richtig scharf. Du könntest für mich deine Latexjeans anziehen, darin wirkt dein Po besonderes anziehend.«

»Wann bist du nicht mal scharf«, erwiderte er trocken, während er innerlich schmunzelte, das gleiche hatte vor kurzem Bettina zu ihm gesagt und Birgit erwähnte es auch oft.

»Arschloch«, entgegnete sie liebevoll. »Es ist überhaupt die Frage, wer von uns beiden die stärkere Libido besitzt. Abgesehen davon reibt man es einer Dame nicht permanent unter die Nase. Ich merke schon, dich hatte länger keine dominante Frau mehr unter ihre Fittiche genommen.«

Da hatte sie leider Recht, seufzte er innerlich, was nicht wenig damit zusammenhing, daß er jede Frau an Viviane maß, und vor ihr bestanden nur wenige. Allerdings wußte er, daß sie sich seiner in dieser Hinsicht während der beiden kommenden Wochen annehmen würde.

In seinem Schlafzimmer stellte er den Koffer und die Reisetasche vor dem Bett ab. Dann öffnete er die letzte Tür des Kleiderschranks. Die zwei älteren Jacken, die dort hingen, nahm er heraus und brachte sie im Fach nebenan unter.

»Hier kannst du deine Sachen einräumen und den Rest in die obere Kommodenschublade.«

Viviane zog besagte Schublade auf und holte das pfirsichfarbene Höschen heraus, das Bettina bei ihrem ersten Besuch hiergelassen und beim zweiten vergessen hatte mitzunehmen.

»Bettina hat dich also auch mal wieder besucht«, meinte sie schmunzelnd, während sie das Höschen hochhielt. Sie roch kurz daran. »Muß aber schon etwas her sein. Das riecht nur noch nach Schublade.«

Hörte er da ein wenig Eifersucht heraus?

»Gut beobachtet«, meinte er lachend und auch ein bißchen verlegen.

Zwar mochte er es, wenn Bettina ihm diese kleinen ›Präsente‹ daließ, aber bei Viviane hatte er das Gefühl, von ihr beim Seitensprung ertappt worden zu sein.

Viviane, die selten einen Slip trug, zog die Schublade darunter auf und legte es zu seinen Unterhosen.

»Hier ist es besser aufgehoben«, meinte sie fast schon teilnahmsvoll und begann auszupacken. »Ist sie noch immer so rege in der Swinger-Szene unterwegs?«

»Ist der Papst katholisch? Als sie übers Wochenende hier war, haben wir eine Fetisch-Party in einem Club unweit von hier besucht. Sie hat ihre Leidenschaft für Latex entdeckt.«

»Es macht schon Spaß, hin und wieder einen Swinger-Club zu besuchen. Erinnerst du dich noch, wie wir beide eine Zeitlang gemeinsam das ›Dekadenz‹ besucht haben.«

Ihr Blick bekam etwas Verklärtes und ihm entfuhr ein leiser sehnsüchtiger Seufzer. Während dieser Zeit, die über ein halbes Jahr gedauert hatte, war er überzeugt, daß sie endlich erkannt hatte, daß eine Beziehung mit ihm das beste war, was ihr widerfahren konnte. Leider kam die Ernüchterung für ihn überraschend, obwohl sie nie einen Zweifel daran gelassen hatte, daß sie in ihm den besten Freund sah, den sie haben konnte und alles Sexuelle lediglich eine Zugabe ihrer Freundschaft war.

»Das ›Dekadenz‹ hat übrigens vor mehr als sechs Monaten seine Tore geschlossen. Die Erfüllung der Auflagen der Stadt bezüglich Fluchtwege und Brandschutz hätten einen Umbau erfordert, der finanziell nicht zu stemmen gewesen wäre. So schön das alte Gemäuer, in dem das ›Dekadenz‹ untergebracht auch war, so hat es sich letztlich als Nachteil erwiesen. Wobei es in den letzten Jahren auch recht schmuddelig geworden war, selbst für ein derart altes Gemäuer. Auch für jemand wie ich, doch relativ schmerzfrei ist, was Sauberkeit an solchen Orten betrifft und mich nach Urin riechende Toiletten sogar erregen können und es für mich einen besonderen Reiz besitzt, an einem solchen Ort zu vögeln, war es zum Schluß recht arg geworden.«

»Ich wußte nicht einmal, daß das ›Dekadenz‹ geschlossen hat. Das tut mir leid.«

»Ich vermute einmal, daß du schon lange mit keiner Frau mehr in einem Swingerclub warst. Also vor deinem Partybesuch mit Bettina.«

»Ich habe in der letzten Zeit überhaupt Szene- und Partyabstinenz geübt«, es klang arg nach Entschuldigung.

»Manchmal hat man solche Phasen im Leben.«

»Mit Bettina war ich das erste Mal seit mehr als eineinhalb Jahren wieder in einem Swinger-Club, auf einer Party überhaupt.«

»Wie ist der Club? Ach, was frage ich, wenn sie mit dir dorthin gegangen ist, kann er nur gut sein. Sie ist schließlich Expertin auf diesem Gebiet.«

Sie sagte es ohne jeden ironischen Unterton, was ihn erleichterte. Er konnte sich des Gefühls seit Jahren nicht erwehren, daß sie bezüglich Bettina eine unterschwellige Eifersucht besaß. Während es für ihn die Erfüllung seiner kühnsten Träume wäre, gemeinsam mit Bettina und ihr Sex zu haben, zumal beide bisexuelle Neigungen besaßen, überhaupt eine polyamore Beziehung mit ihnen zu führen, was ja nicht zwangsläufig bedeutet, mit beiden zur gleichen Zeit Sex zu haben.

»Wir können ja auch mal dort hingehen.«

»Warum nicht? Falls die auch einen SM-Abend oder so etwas veranstalten sogar gerne.«

»Auf meinem Schreibtisch liegt ein Flyer mit deren regelmäßigen Veranstaltungen. Wenn ich mich recht entsinne, haben die einmal in der Woche einen solchen Abend, allerdings kann ich im Augenblick nicht sagen, an welchem Wochentag.«

»Schauen wir einmal.«

»Wenn etwas ist, rufe mich. Ich mache uns eine Kleinigkeit zu essen«, sagte er und ging nach unten. Er verspürte Hunger.

In der Küche hantierte er gedankenverloren. Obwohl er glücklich über ihre voraussichtliche Verweildauer bei ihm war, erinnerte es ihn doch zu sehr daran, daß die unbeschwerte Zeit mit ihr von beschränkter Dauer sein würde. Seit mehr als zehn Jahren befürchtete er, daß jede Phase ihrer Zweisamkeit die letzte wäre. Dabei bestand für ihn kein Zweifel, daß ihre Freundschaft derart gefestigt war, daß sie noch lange Zeit überdauern würde. Sie hatte auch nie einen Zweifel daran gelassen, daß sie seine Freundschaft mehr als alle ihre Beziehungen schätzte.

Erst als die Küche vom Essensduft erfüllt war, wurde ihm bewußt, was er gekocht hatte; Reis mit gebratenem Gemüse, er hatte einfach alles, was er im Gemüsefach des Kühlschranks gefunden hatte, klein geschnitten und mit Öl in der Pfanne vermengt. Mit dem Schmunzeln des Philosophen über die eigene Selbstvergessenheit deckte er den kleinen Tisch.

»Das duftet aber viel versprechend«, ertönte Vivianes Stimme fröhlich hinter ihm.

Er wandte sie ihr, seine Augen leuchtenden bei ihrem Anblick. Sie trug einen hautengen schwarzen seitlich hochgeschlitzten Lederrock, ein ärmelloses Oberteil aus dem gleichen Leder, schwarze Nahtnylons und Peep Toes aus schwarzem Lack. Ihre blutrot lackierten Zehennägel glänzten perlmutten durch den zarten Stoff. Ihre Lockenmähne hatte sie mit einer schwarz samtenen Spange im Nacken zusammengebunden, was ihr das strenge Aussehen einer ältlichen Gouvernante gab.

Mitunter fragte er sich, ob Gouvernanten tatsächlich die spröden, beherrschten Personen waren, als die dargestellten wurden, oder ob unter dieser unnahbaren Schale nicht ein starker Sexualtrieb vorhanden war, der sich unter bestimmten Umständen Bahn brach.

In seiner Vorstellungswelt hatte eine Gouvernante, selbstverständlich eine strenge englische, nicht nur die ihr anvertrauten Schützlinge, den hoffnungsvollen Nachwuchs, sondern die ganze Familie fest im Griff. Während der Hausherr sich hin und wieder an den mehr oder weniger hübschen Dienstmädchen verlustierte, mußte er der Gouvernante auf deren Weisung sexuell solange zu Diensten sein, wie es ihr danach verlangte. Und die Hausherrin – nun, der Phantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt und wie es tatsächlich unter der prüden Fassade des 19ten Jahrhunderts in dieser Hinsicht aussah, ist eine eigene Geschichte.

»Dir ist aber schon klar, daß du zu meinen Füßen aus einem Napf essen wirst«, bemerkte Viviane nach einem Blick auf den gedeckten Tisch.

Sein Herz schlug schneller und seine Mimik wandelte sich von Nachdenklichkeit zu einem Strahlen. Es gab nichts, was er lieber tat, als dieser Frau zu Füßen zu liegen und alle ihre Anweisungen zu befolgen.

»Kannst du mir meine Eigenmächtigkeit noch einmal nachsehen«, fragte er mit betont demütig gesengtem Blick, was ihm ermöglichte ungeniert auf ihre schönen Beine und ihre Füße zu blicken. Er freute sich schon darauf, wenn sie ihn aufforderte, ihre Schuhe mit seiner Zunge zu ›polieren‹.

»Warum sollte ich etwas nachsehen«, meinte sie mit einem sardonischen Lächeln, das ihm wohlig prickelnd den Rücken hinunterlief.

Er wußte, wie egoistisch sie sein konnte, gab sie sich ganz ihrer dominant sadistischen Neigung hin. Es hatte bereits Momente gegeben, in denen er keinen Zweifel hatte, daß es ihr vollkommen gleich war, was ihr Gegenüber, bei dem empfand, was sie mit ihm anstellte. Sie besaß unter bestimmten Umständen schon etwas von einer Psychopathin. Es war dieses scheinbar Grenzwertige, das ihn auch an ihr faszinierte. Auch wenn sie ihn mehr als einmal an seine Grenzen gebracht hatte, so hatte er zwar daran gedacht, daß es jetzt vielleicht nicht schlecht wäre, das Spiel abzubrechen, aber er hatte sich nicht dazu überwinden können, trotz der dabei empfundenen Angst, war das Vertrauen zu ihr größer. Er war noch nie enttäuscht worden. Sie wußte stets, was sie tat. Ihr haftete in der Szene ein wenig der Ruf an, extrem und mitunter etwas rücksichtslos zu sein. Doch das kam von Leuten, die sie nur oberflächlich kannten. Spätestens wenn sie sich des Nachts im Bett dicht an ihn kuschelte, verflog dieser Eindruck.

Er mischte den fertigen Reis unter das gebratene Gemüse in der Pfanne und nahm die Pfanne von der Platte. Während Gemüse und Reis noch einen Moment durchzogen, suchte er im Schrank nach dem Edelstahlnapf. Er erinnerte sich zwar, ihn eingeräumt zu haben, aber nicht wohin.

Viviane setzte sich mit in damenhafter Eleganz übereinandergeschlagen Beinen an den Tisch. Dabei rutschte ihr enger Rock soweit hoch, daß die Säume ihrer Nylons sichtbar wurden und durch den seitlichen Schlitz auch ein Streifen nackter Haut ihrer strammen Schenkel.

»Haben wir etwa den Napf verkramt, junger Mann? Sind wir in der letzten Zeit etwa schlampig geworden?« Sie konnte sehr ironisch sein, wenn sie wollte.

Er murmelte etwas vor sich hin, was sie aber nicht verstand, oder nicht verstehen sollte.

»Wenn du ihn nicht findest, ißt du halt direkt vom Boden.«

Sie betrachtete gelangweilt ihre schönen, gepflegten Hände mit den langen blutrot lackierten Nägeln, die schon manch blutige Kratzspur auf seiner Haut hinterlassen hatten.

Da er wußte, daß das von ihr nicht nur so dahin gesagt war und er es auch ohne mit Wimper zu zucken tun würde, obwohl ihm bereits die Vorstellung mehr als unangenehm war, selbst wenn die Fliesen frisch geputzt wären, was aber nicht der Fall war, intensivierte er die Suche, bevor sie ihre Ankündigung in die Tat umsetzte. Sie scherte sich wenig um sein Ekelgefühl und wenn er sich erbrach, war das sein Problem, was ihm tatsächlich einmal widerfahren war. Er erinnerte sich mit wohligem Schauder daran. Nur weil sie gesehen hatte, daß ihm wirklich sehr übel geworden war, hatte sie davon Abstand genommen, ihn das eigene Erbrochene wieder hinunterzuschlucken, und ihn es, nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte, lediglich aufwischen lassen. Er wußte, daß sie es für seine Probleme bereitete, ihrem Subbie, vorausgesetzt er stand darauf, ihren Kot frisch von der Quelle zu essen gab, was schon vorgekommen war.

Er fand den Napf schließlich im Schrank mit den Backformen und anderen Metallschüsseln und erinnerte sich, daß Saskia die Sachen eingeräumt hatte.

»Na, bitte, geht doch. Meine Oma pflegte zu sagen, das Haus verliert nichts.«

Es gab Momente wie diesen, in denen er das Gefühl hatte, daß sie ihn nicht wirklich Ernst nahm.

Sie konnte darüber hinaus sehr verletzend sein, legte sie es darauf an. Sie erkannte schnell und unerbittlich die Schwächen ihrer Mitmenschen. Und seine kannte sie so gut wie ihre eigenen. Allerdings bereitete es ihm mitunter große Lust, sich verbal von ihr erniedrigen zu lassen und beim ›Dirty Talking‹ zahlte er ihr genüßlich mit gleicher Münze heim.

Er spülte kurz den Napf aus. Sie sagte nichts, sie hätte ihn auch aus dem leicht staubigen Napf essen lassen können. Dann füllte er ihren Teller mit dem Gemüsereis und schenkte ihr frischen Tee ein.

»Bevor du etwas bekommst, probiere ich erst einmal, ob es auch so gut schmeckt, wie es duftet.«

Während sie eine volle Gabel mit dem dampfenden Reisgericht an den Mund führte, dachte er daran, wie schön es doch war, wenn sich die vollen Lippen um seinen Schwanz schlossen. Nicht nur, daß sie eine exzellente Fellatistin war, ihr gelang es auch problemlos seinen nicht gerade kleinen Schwanz vollständig in den Mund zu nehmen ohne jeden Würgereiz.

»Wie nicht anders zu erwarten akzeptabel. Nun darfst du auch deinen Napf füllen. Du stellst ihn zu meinen Füßen auf den Boden. Bevor du jedoch daraus ißt, ziehst du dich ganz aus und nur deine Latexjeans an. Du weißt, daß ich deinen Knackarsch und dein Gehänge, das einem Zuchthengst zur Ehre gereichen würde, nur zu gerne darin sehe.«

Er nickte und kam ihrer Aufforderung ohne zu zögern nach. Nach wenigen Minuten war er wieder in der Küche.

Über die Jahre hatte er es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht, die verschiedensten Speisen aus dem Napf zu essen, vor allem, weil Viviane ihm unter Begleitung von schmerzlichen Schlägen mit dem Rohrstock beigebracht hatte, daß Kleckern eine unverzeihliche Sünde ist und er nicht masochistisch veranlagt genug war, das immer und überall zu genießen. Außerdem wußte er, daß seine Domsen mit einer Belohnung für vorbildliches Verhalten ebenso freigiebig waren, wie mit empfindlichen Strafen für Vergehen.

Es gelang ihm daher problemlos den Napf zu leeren, ohne daß auch nur ein Reiskorn auf die Fliesen gelangte. Zwar benötigte er dazu länger als sie für ihre Portion, aber das war beiden gleich. Jeder zog seinen eigenen Genuß aus der Situation.

Er schaute sie nach Komplimenten heischend von unter her an.

»Das hast du gut gemacht«, lobte sie ihn ehrlich. »Zur Belohnung darfst du die Absätze meiner Peep Toes mit deiner Zunge umspielen. Ich weiß, daß das für dich wie das Lecken des glänzenden Schokoladenüberzugs einer Gebäckstange, sozusagen der Nachtisch.«

Sie streckte ihm den rechten Fuß entgegen. Sogleich kam er ihrer Aufforderung nach.

Während sie sich an frischen Tasse Tee labte, widmete er sich ganz dem Lecken ihrer glänzenden Absätze. Sie betrachtete wohlwollend seinen breiten Rücken und seinen knackigen Po in dem schwarzen Latex.

Als er ihrer Meinung nach genug ihre Absätze geleckt hatte, griff sie ihm fest ins Haar und brachte ihn dazu, sie anzuschauen. Sie beugte sich vor, so daß sie ihm recht nahekam, schaute ihn lüstern an.

»Jetzt wirst du deine dauergeile dicke Herrin ficken wie eine heiße Stute, und zwar von hinten, so wie Stuten von einem Hengst gedeckt werden. Ich weiß schließlich, wie sehr dir mein breiter Stutenarsch gefällt. Ich will deinen Pferdeschwanz in meiner triefendnassen Fotze spüren und daß du mir ja dein Sperma so tief als möglich in die Fotze spritzt.«

Heiß durchlief es ihn bei ihren Worten. Er kannte kaum eine Frau, die das ›Dirty Talking‹ derart genoß und beherrschte wie sie.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare werden erst nach erfolgter Prüfung freigeschaltet.