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Wer rastet, der rostet #7

Ich befinde mich gerade mitten in den Arbeiten zu einem neuen Roman, einen BDSMigen Kriminalroman, oder einem BDSM-Roman, mit Krimihandlung, je nachdem wo man den Schwerpunkt setzen will.

Kurze Inhaltsangabe:

In einer Siedlung, die abgebrochen werden soll, um Neubauten Platz zu machen, wird die Leiche einer Frau gefunden, die nackt auf einem alten Bettgestellt gefesselt liegt. Alles deutet darauf hin, daß eine BDSM-Session gehörig daneben gegangen ist. Doch wer war bei der Frau gewesen? Wer hat sie gefesselt und mit einem Seidenschal gewürgt? Es wird in alle Richtungen ermittelt. Kommissarin Eva Gerbroth begibt sich im Rahmen ihrer Ermittlungen auch in die örtliche BDSM-Szene. Auf einer Party lernt sie den Szene-Photographen und passionierten Dom Jean kennen, vom dem Eva sofort fasziniert ist. Durch ihn erfährt sie mehr über sich selbst als über ihren Fall, der bald eine überraschende Wende nimmt, als Eva entdeckt, daß Jean die Tote gekannt hat, obwohl er es ihr gegenüber leugnet.

Kurzes #32 – Nächtliche Schritte

Der folgende Text ist ein kurzer Auszug des Roman »Adalberts Erbe«. Zur Zeit noch in Bearbeitung.

Während der Nacht schlief Malte unruhig. Er hatte die Tür zu seinem Zimmer geschlossen als fürchtete er, die Leere im Haus könnte in der Nacht auch sein Zimmer besetzen.
Zuvor hatte er lange wach gelegen, versucht sich mit einem Buch abzulenken. Das Fenster hatte er leicht geöffnet gelassen. Von den verwilderten Sträuchern, die vor dem Haus wuchsen, stieg süßlich herber Duft ins Zimmer. Das Zirpen der Grillen war in der Stille gut zu vernehmen – ein Geräusch, das er in der Stadt vermißte. Das Laub der beiden Buchen rauschte leise im seichten Nachtwind.
Es war ihm gelungen zwei Seiten an einem Stück in seinem Buch zu lesen – er hatte sich jenen Band mit orientalischen Märchen aus der Bibliothek geholt – als ihn näherkommende Schritte aufhorchen ließen. Normalerweise gewöhnliche Geräusche wie das Vorbeifahren eines Autos oder Schritte auf dem Pflaster waren zu nächtlicher Stunde in dieser Seitenstraße derart selten, daß sie sofort aufhorchen ließen. (mehr …)

Kurzes #31 – Begegnung im Mondschein

Der folgende Text ist eine Leseprobe aus dem Buch »Die Villa nebenan«

Zu Beginn der neuen Woche zeigte sich der Frühling von einer weniger schönen Seite, nämlich einer feuchten. Zudem wurde es kühler. Nur wenige Grade, doch war es nicht angebracht, ohne Jacke das Haus zu verlassen. Die Schöne Künstlerin hatte die Atelierfenster jetzt die meiste Zeit geschlossen. Und auch Schlaf- und Badezimmerfenster öffnete sie nur noch zum Lüften. Da die geschlossenen Fenster ihm lediglich einen eng begrenzten, schemenhaften Einblick ermöglichten, widmete er sich wieder verstärkt seiner Geschichte.
Doch wollte die Handlung nicht so recht weiterfließen. Nicht selten brütete er mehr als eine Stunde über einem einzigen Satz, den er dann anschließend wieder verwarf. Es lag nicht allein daran, daß sich die Handlung allzu schnell entwickelte und dadurch ins Oberflächliche abzugleiten Gefahr lief, sondern er fühlte eine gewisse Einsamkeit in sich. Vielleicht hatte Vivians starke Persönlichkeit mal wieder einen zu nachhaltigen Eindruck bei ihm hinterlassen. Es wollte ihm auch nicht recht gelingen, seiner Protagonistin eine unverwechselbare Identität einzuhauchen. Dabei hatte ihm zu Anfang ihre Person plastisch vor Augen gestanden. Doch beim Durchlesen der ersten Seiten stellte er fest, daß sie deutliche Züge seiner Nachbarin hatte und seit Vivians Besuch sich immer mehr zu deren Zwillingsschwester entwickelte. Beim jungen Mann dagegen war alles klar, gab es keine Unsicherheiten, aber bei ihr– (mehr …)

Kurzes #30 – Felix spricht sich aus

Der folgende Text ist eine Leseprobe aus »Felizia & Felix«

Auch wenn Felizia einen anderen Eindruck haben mochte, Felix schlief kaum besser als sie. Als er Freitagvormittag an seinem Schreibtisch im Institut beinahe eingenickt wäre und bei einer späteren Besprechung überhaupt nichts mitbekommen hatte, erkannte er, daß er mit jemanden reden mußte. Felix mußte, die Gedanken und Befürchtungen, die ihn quälten, laut artikulieren. Vielleicht erschloß sich ihm auf diese Weise eine Lösung.
Sofort dachte er an seinen alten Schulfreund Wolfgang. Schon zur gemeinsamen Schulzeit stand Wolfgang in dem Ruf, ein geduldiger Zuhörer zu sein und für sein Alter erstaunlich reife Ratschläge geben zu können. Daß das von den Mitschülern mitunter weidlich strapaziert worden war, hatte nicht nur Felix erfolgreich verdrängt. Wolfgang war wohl derjenige von ihnen, der über den Liebeskummer seiner Mitschüler am besten informiert gewesen war, da nicht allein die Jungen sondern auch viele der Mädchen sich bei ihm nicht nur im übertragenen Sinn ausweinten. Daß er das nicht ausnutzte, brachte ihm zeitweise fast den Ruf des Übermenschlichen ein. Aus der Distanz betrachtet war wenig Übermenschliches daran. Wolfgang wußte einfach, daß er lediglich der vorübergehende Lebenströster gewesen wäre, und um die zweite Wahl zu sein war er sich einfach zu schade. (mehr …)

Jostein Gaarder »Das Kartengeheimnis«

Anita hat Mann und Sohn vor Jahren von einen Tag auf den anderen verlassen und ist nach Athen gefahren, »um sich selbst finden«, wie sie sagte. Eines Tages machen sich Vater und Sohn mit dem Auto auf den Weg von Norwegen nach Griechenland, um Anita zu suchen. Ihre Reise führt sie mitten durch Europa. Unterbrochen durch notwendige Übernachtungen und Zigarettenpausen, die mehr Rituale als bloße Pausen sind. Sie werden vom Vater stets mit Überlegungen eingeleitet, die er während der Fahrt hatte. Mal geht es um Anita, oft aber auch um tiefgründige Betrachtungen, die Hans-Thomas’ Vater als Philosoph im Ursinn des Begriffs zeigen – als jemand, der auf der Suche nach Weisheit ist. (mehr …)

Henning Mankell »Die italienischen Schuhe«

Der Chirurg Frederik zieht sich nach einer mißglückten Operation, die er selbst nebulös mit »Die große Katastrophe« bezeichnet, auf eine abgelegene Schäreninsel zurück, die er von seinen Großeltern geerbt hat. Seine einzigen Gefährten in der selbstgewählten Einsamkeit sind ein alter Hund und eine alte Katze. Mehrmals in der Woche kommt das Postboot vorbei. Der hypochondrische Briefträger holt sich bei Frederik immer wieder Rat bezüglich seiner eingebildeten Krankheiten. Obwohl Frederik ihm stets versichert, daß ihm nichts fehle, beruhigt ihn das nicht. An einem eisigen Wintertag taucht plötzlich Harriet auf. Mit ihr hatte Frederik vor vielen Jahren eine Beziehung, verschwand aber plötzlich aus ihrem Leben und hat seitdem nie wieder etwas von ihr gehört. Harriet ist krebskrank und hat nur noch wenige Monate zu leben. Sie erinnert ihn an ein Versprechen, das er ihr damals gegeben hat: Ihr den Waldsee zu zeigen, in dem Frederik als Kind mit seinem Vater geschwommen ist. Mehr widerwillig macht Frederik sich mit Harriet auf die Reise, auf der er nicht nur Menschen kennenlernt, die scheinbar nicht in ein gutbürgerliches Schema passen, die aber auf ihre Weise ihren Platz gefunden haben und diesen zu behaupten wissen. (mehr …)