Karl Mays »Waldröschen« – mehr als nur ein Kolportageroman
Freitag, den 20. Februar 2009 von: Armin A. Alexander
Von den südlichen Ausläufern der Pyrenäen her trabte ein Reiter auf die altberühmte Stadt Manresa zu. Er ritt ein ungewöhnlich starkes Maulthier, und dies hatte seinen guten Grund, denn er selbst war von hoher, mächtiger Gestalt, und wer nur einen einzigen Blick auf ihn warf, der sah sofort, daß dieser riesige Reitersmann eine ganz ungewöhnliche Körperkraft besitzen müßte. Und wie man die Erfahrung macht, daß gerade solche Kraftgestalten das frömmste und friedfertigste Gemüth besitzen, so lag auch auf dem offenen und vertrauenerweckenden Gesichte, und in den treuen, grauen Augen dieses Mannes ein Ausdruck, der keinen Glauben an den Mißbrauch so außerordentlicher Körperstärke aufkommen ließ.
Mit dieser Charakterisierung einer der Hauptpersonen, des Doktor Sternau, beginnt der erfolgreichste deutsche Kolportageroman des 19. Jhd. Erschienen in 109 Lieferungen auf 2612 Druckseiten vom 2.12.1882–16.08.1884. Übersetzt unter anderem ins Englische, Tschechische, Niederländische, Italienische, Slowenische und Polnische. (mehr …)